Tag 17 (02.05.2025): Von Sevilla über El Coronil und Algar nach Gibraltar

Tageskilometer: 231,55 Km

Gesamtkilometer: 3.323,75 Km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 62,80 Km/Std.

Reisezeit: 4:59 Stunden

Reisezeit: 69:53 Stunden

 

 

 

 

 

Referenzartikel aus dem Jahr 2022:

Tag 102 (10.09.2022): Von El Garobbo nach El Coronil

Tag 103 (11.09.2022): Von El Coronil nach Algar

Tag 104 (12.09.2022): Von Algar nach Gibraltar

 

Den gestrigen Tag habe ich noch locker bei einem sehr guten Abendessen mit Anchovis und Tunfisch in einem schönen Restaurant ausklingen lassen. Heute morgen habe ich zuerst mein Gepäck im Auto verstaut, dann gemütlich gefrühstückt und danach ausgecheckt.

 

Das Navi stelle ich heute auf "Mautstrecken meiden" ein, aber Autobahnen dürfen genutzt werden. Das ist auch gut so, sonst würde es eine ewig lange Fahrt werden. Die Strecke war teilweise eh ansprechend genug. Nach Sevilla geht es locker durch den Großstadtverkehr hinaus und dann über die Bundesstraße SE-40 auf die Autobahn A-376. Durch Dos Hermanas, was wörtlich übersetzt "Die zwei Schwestern" heißt, muss man nicht unbedingt durchfahren. Auf der Autobahn stellt sich ein völlig neues Fahrgefühlt ein. Es sind 120 Km/h erlaubt. 

Bald geht es auf der A-375 weiter, die aber eher eine Bundesstraße als eine Autobahn ist. Links und rechts der Straße verlaufen unendlich große Felder mit Sommergerste, die langsam beginnt, gelb zu werden. Die Brauereien Spaniens wie Estella Damm, Cruzcampo, San Miguel und wie sie alle heißen brauchen eben auch Braugerste um ihre Biere brauen zu können. Es ist ein schönes Bild, beruhigend für die Augen und die Seele, obwohl das strahlende Goldgelb 2022 auch schön war.

 

Dann leitet mich das Navi auf die A-376A nach El Coronil, dieses schöne weiße Dorf mit seinen wunderschönen Straßenzügen. Ich halte kurz an meiner damaligen Unterkunft, dem kleinen Hotel Don Juan. Ich erinnere mich noch gut, als ich am nächsten Morgen aufbrach, sind junge Gäste ziemlich betrunken in's Hotel gekommen. Sie waren damals die ganze Nacht auf einer Hochzeitsfeier unterwegs.

Herrliche weite Landschaften ...
Herrliche weite Landschaften ...
... mit unendlichen Feldern mit Sommergerste.
... mit unendlichen Feldern mit Sommergerste.
Hotel Don Juan in El Coronil.
Hotel Don Juan in El Coronil.

Es geht hinaus auf die A-375 vorbei am chinesischen Supermarkt und in der Ferne kündigt sich schon der Parque Natural los Alcornocales ,mit seinen weiten Hügeln an. Der größte zusammenhängende Korkeichenwald Europas ist unendlich und die Straßen sind unendlich schlecht. Vor allem beginnt es auch noch stark zu regnen. Jetzt ist wirklich Vorsicht geboten. Die Straßen haben Schlaglöcher, die sehr gefährlich sind, sie sind kurvenreich ohne Ende und die Fahrbahn ziemlich schmierig. Teilweise ist da nur leicht überhöhte Schrittgeschwindigkeit möglich. Gerstenfelder wechseln sich am Anfang noch mit Olivenhainen ab, aber dann fahre ich mitten durch diese unendlichen Korkeichenwälder. Es liegen keine Berge von Korkrinden am Straßenrand wie im Spätsommer 2022. Naja, der Frühling ist wohl auch für diese Ernte keine Zeit, wenn alles neu austreibt. Die Gegend ist sehr einsam und ich fahre wieder ewig dahin, ohne dass ich Empfang für Mobiltelefonie oder mobile Daten habe. Hier ist man wirklich von der Außenwelt abgeschnitten.

 

Als ich in Algar ankomme, nieselt es und ich denke mit "Jetzt machst du eine Kaffeepause!". Ich bekomme im Hotel einen wunderbaren Kaffe con Lecce, den ich genieße, bevor ich mich wieder auf den Weg mache.

Gerstenfelder, Olivenhaine und im Hintergrund der Parque Natural los Alcornocales.
Gerstenfelder, Olivenhaine und im Hintergrund der Parque Natural los Alcornocales.
Das Wetter wird immer schlechter ...
Das Wetter wird immer schlechter ...
... und schlechter.
... und schlechter.
Hotel Tugas Villa de Algar.
Hotel Tugas Villa de Algar.

Kurz nach Algar bietet mir das Navi zwei Alternativen an. Ich könnte nach rechts abbiegen in Richtung Jerez de la Frontera oder nach links, was meine Fahrradstrecke 2022 war. Das mache ich natürlich. Das Navi meint allerdings, dass ich nicht nach Jimena de la Frontera fahren kann, wo ich 2022 zum Schulanfang durchgefahren bin. Das Navi hat recht, denn bald kommt eine Umleitung, die mich über die A-381 durch die Korkeichengegend führt. Die Straße bleibt eine Herausforderung. Teilweise sind Pylonen um Schlaglöcher gestellt und der Regen prasselt teilweise ordentlich runter. 

Regen ohne Ende ...
Regen ohne Ende ...
... und Korkeichenwälder und kriminelle Straßen ohne Ende.
... und Korkeichenwälder und kriminelle Straßen ohne Ende.

Nach dem Ritt durch die Korkeichen führt mich das letzte Stück über die Autobahn und dann entlang der Uferpromenade auf spanischer Seite. Ich fahre kilometerlang neben dem Radweg her, den ich damals gefahren bin. An der Grenze staut es sich wie damals. Nur konnte ich damals an den Autoschlangen einfach vorbeifahren und schon war ich durch die Grenzkontrollen durch. Heute dauert das 25 Minuten. Die Spanier werfen einen kurzen Blick auf den Reisepass und auf gibraltarischer Seite werde ich einfach durchgewunken. Jetzt geht's noch zwei Minuten bis zum Parkhaus hinter dem Flughafen. Das sollte laut Auskunft eigentlich 25 Pfund pro Tag bei einem Umrechnungskurs von 1 Pfund = 1,28 Euro (der offizielle Kurs ist 1 Pfund = 0,87 Euro) kosten. Ich fahre rein ins Parkhaus und die Schranke ist offen. An der Säule, an der man normalerweise sein Ticket zieht, steht "Out of order.". Ich parke für "No residents" im 1st Floor. Das ganze ist mir nicht geheuer und ich versuche rauszufinden, was denn jetzt Sache ist. Ein Mann spricht mich an und sagt, dass passe schon. Es kostet im Moment nichts. Ich glaube ihm so halb und spreche noch eine Bedienstete im Parkhaus an. Sie bestätigt mir, dass es im Moment "for free" ist. Na, das nehme ich doch gerne an.

 

Jetzt mache ich mich auf dem Weg zu meiner Unterkunft und genieße den Tag in Gibraltar. Was es darüber zu berichten gibt, folgt morgen. Denn jetzt ist es bereits 23:35 Uhr und ich bin müde.

Grenzübergang Spanien nach Gibraltar mit The Rock im Hintergrund.
Grenzübergang Spanien nach Gibraltar mit The Rock im Hintergrund.
Parkhaus an der Devil's Tower Road.
Parkhaus an der Devil's Tower Road.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0