Tag 78 (17.08.2022): Erholungstag in Capdenac-le-Haut

Tageskilometer: 0,00 Km

Tageshöhenmeter: 0 Hm

Gesamtkilometer: 4.853,19 Km

Gesamthöhenmeter: 33.622 Hm

Gesamtkilometer Schiff: 101,20 Km

 

In Capdenac-le-Haut steige ich im Hotel und Restaurant Le Relais de la Tour ab. Das Hotel liegt oben auf dem Berg in Capdenac-le-Haut, einem der schönsten Dörfer Frankreichs. Dort findet man das Haus auf dem Place Lucter, dem zentralen Platz am Ort.

 

Die Chefin des Hauses empfängt mich freundlich, erklärt mir alles und das Gespann darf ich in den hinter dem Haus gelegenen Schuppen stellen. Da kann ich das Fahrrad auch an die Steckdose zum Laden anschließen.

 

Nach dem Duschen gehe ich runter, um draußen an einem der schön gedeckten Tische zum Mittagessen Platz zu nehmen. Die Tische sind schon fast alle besetzt. Ich bestelle mir Gambas im Blätterteig mit Sommersalat, gebackenes Fischfilet mit gedünstetem Gemüse und als krönenden Abschluss Pfirsichspalten mit Zabaione und Zuckerkruste. Das nenne ich mal ein Essen. Alles war sehr, sehr lecker.

 

Nach dem Essen mache ich einen kleinen Spaziergang durch den beschaulichen Ort. Fotos, denke ich mir, werde ich morgen knipsen. Da brauche ich ja schließlich auch noch was zu berichten.

 

Am Nachmittag regnet es heftig. Da nehme ich am Abend drinnen im Restaurant Platz. Es gibt Lammbries mit Gemüse im Sud, Lammkotelett mit Pommes Frites und Salat und als Nachspeise Tiramisu mit Himbeeren. Seit dem Frühstück in Lac de Graves bin ich in Frankreich beim guten Essen angekommen. Ich hoffe, das bleibt so.

 

Ich befinde mich übrigens im Département Lot, das seinen Namen dem gleichnamigen Fluss Lot verdankt.

Dahinter? Parkt das Gespann.
Dahinter? Parkt das Gespann.
Tour de Modon
Tour de Modon
Romantisches Gässchen
Romantisches Gässchen
Église Saint-Jean Baptiste
Église Saint-Jean Baptiste

Ich schlafe sehr schlecht. In der Nacht blitz und donnert es heftig. Ich höre den starken Regen wie er auf die Straße prasselt. Als ich am Morgen aufstehe, ist draußen alles in undurchsichtigen Nebel gehüllt. Mein erster Gedanke ist: "Hättest du nur gestern beim Verdauungsspaziergang deine Fotos geknipst, als es noch wunderbar sonnig war."

 

Nach dem Duschen frühstücke ich erstmal gemütlich und ausgiebig mit Blick auf den Place Lucter. Im frühen Morgennebel bauen Leute Marktstände auf. Dort verkaufen sie später lokale Produkte wie Honig, Gebäck, Gemüse, Obst und Käse. Die Einheimischen kommen mit ihren Einkaufstaschen, um von dem Angebot reichlich Gebrauch zu machen. Auch die Chefin des Hotels kauft ein.

 

Ich unternehme einen kleinen Spaziergang. An der umlaufenden Stadtmauer hatte ich gestern noch wunderbare Ausblicke in die Ferne. Heute sehe ich nur Nebel. Vielleicht reißt das Wetter ja später noch auf.

Gapedenac-Gare und der Lot.
Gapedenac-Gare und der Lot.
Der Lot beginnt seine Umrundung von Capdenac-le-Haut.
Der Lot beginnt seine Umrundung von Capdenac-le-Haut.
In der Ferne der regionale Nationalpark Causses du Quercy.
In der Ferne der regionale Nationalpark Causses du Quercy.
Der Lot setzt seine Reise in südwestlicher Richtung fort.
Der Lot setzt seine Reise in südwestlicher Richtung fort.

Am späten Vormittag wird das Wetter doch noch freundlicher. Der Nebel verschwindet und gibt den Blick frei auf Capdenac-Gare (Gare = Bahnhof), den Fluss Lot und den im Westen liegenden regionalen Nationalpark Causses du Quercy, einem UNESCO Global Geopark. Ich unternehme nochmal eine Runde durch den Ort, um der Flussschleife des Lot zu folgen. Von Osten kommend trifft er auf das Gemeindegebiet von Capedenac-Gare, zieht dann eine Schleife um Capedenac-de-Haut, um dann weiter in Richtung Südwesten zu fließen. Dort durchfließt er dann den Nationalpark.

 

Mittags gibt es wieder ein feines Essen im Hotelrestaurant. Als Vorspeise eine Frischkäseterrine mit Lachs und als Hauptgang ein wunderbar medium gebratenes Kalbsfilet mit Zwiebelsoße, Pommes Frites und Salat. Pommes Frites sind leider irgendwie allgegenwärtig.

 

Vormittags bekomme ich noch einen Anruf von Frau Dr. Westphal. Sie verfolgt meinen Blog regelmäßig, und hat gelesen, dass ich im Moment wenig Nachrichten erhalte. Da freut mich ihr Anruf umso mehr. Wir reden natürlich über meine Tour. Frau Dr. Westphal fragt vorsichtig an, wann ich denn ungefähr wieder daheim sein werde. Es gäbe schon den einen oder anderen Termin in Sachen Stiftung Chirurgie TU München, bei dem ich dann dabei sein sollte. Tja, lassen wir uns mal überraschen, wann ich wieder daheim sein werde.

 

Am Nachmittag zieht es mich noch auf den Tour de Modon, der direkt vis-à-vis von meinem Hotel steht. Der Blick ist aber auch nicht besser als von der Stadtmauer aus.

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Kommentare: 4
  • #1

    Dieter (Mittwoch, 17 August 2022 17:51)

    Servus Wolfgang

    Kaum schaut man ein paar Tage nicht hier rein, bist du schon in Frankreich. Mich wundert das das Essen nicht so toll ist. Heisst ja immer in Frankreich gibt es die beste Küche. Wenn einmal ein Durchhänger kommt, Kopf hoch und durch.

    Viele Grüße Dieter

  • #2

    Wolfi (Mittwoch, 17 August 2022 18:54)

    Servus Dieter,
    seit zwei Tagen habe ich ja Glück mit dem Essen, aber die Schwärmerei von französischem Essen kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde, dass man bei uns genauso gut ißt.
    Ich freue mich jetzt schon, immer weiter in Richtung Atlantik zu fahren. Das ist das nächste große Zwischenziel.
    Vielen Dank für deine Anfeuerung und bis bald!
    Liebe Grüße - auch an deine Lieben

  • #3

    Claudia (Donnerstag, 18 August 2022 15:15)

    Lieber Wolfgang,
    die Erholungstage sind "Urlaub vom Urlaub" ;-) und wenn an diesen Tag mal ein gscheids Essen gibt - umso besser! Und dass Mitte August der Sommer mit Gewitter und Nebel so langsam seinen Abschied nimmt, scheint nicht nur in Bayern der Fall zu sein, sondern offenbar auch bei den Franzosen. Solange du nicht durch Schnee radeln musst ... :-o
    Aber ich kann mir die Stimmung gut vorstellen, wenn die Einheimischen im Nebel ihren Markt aufbauen - ist auch eine besondere Atmosphäre.
    Ich freu mich auf deine weiteren Erlebnisse mit Mensch & Natur! Liebe Grüße - Claudia

  • #4

    Wolfi (Donnerstag, 18 August 2022 16:17)

    Liebe Claudia,
    schön, wieder von dir zu lesen!
    Jeder Tag ist auf seine Art und Weise besonders. Jeden Tag gibt es auf meiner Tour Neues zu entdecken und Menschen zu treffen. Ich bin gespannt, was noch so alles kommt. Lassen wir uns überraschen!
    Liebe Grüße