Tag 103 (11.09.2022): Von El Coronil nach Algar

Tageskilometer: 63,55 Km

Tageshöhenmeter: 923 Hm

Gesamtkilometer: 6.548,61 Km

Gesamthöhenmeter: 49.253 Hm

Gesamtkilometer Schiff: 101,20 Km

 

Ich bin schon um 5:00 Uhr wach. Ich würde lügen, dass ich nicht etwas unruhiger werde, je näher ich meinem vermeintlichen Ziel komme. Ich bleibe noch liegen bis 7:00 Uhr und höre Radio.

 

Um 7:30 Uhr bin ich abfahrbereit. Wie gestern vom Chef angewiesen, wartet schon eine Mitarbeiterin, um mir den Raum zum Gespann aufzusperren. Ich bin gerade dabei, die Flaschen ans Fahrrad zu montieren, da kommt einer der fein gekleideten jungen Männer von gestern Abend angelaufen. Ich frage ihn auf Englisch, was das gestern für eine Feier war, und er antwortet mir mit "Wedding". So wie er ausschaut, hat er dringend eine Mütze Schlaf nötig. So schnell kann ich gar nicht schauen, wie er in seinem Zimmer verschwindet. Hochzeitsfeiern können also durchaus länger als bis Mitternacht dauern!

 

Während im Osten die Sonne wie jeden Tag mit einem glühenden Morgenrot aufgeht, verabschiedet sich im Westen der Mond. Ich starte übrigens bei 24o C.


Die Fahrt geht über die A-375 durch sehr einsame Landstriche. Ab und zu mal ein Bauernhof, das ist es aber auch schon.

Ich höre immer wieder Jäger und ihre Jagdhunde, die Wild aufbringen; ab und zu knallt auch mal ein Schuss. In meiner signalgelben Weste bin ich eigentlich gut genug erkennbar.

 

Die Landschaft präsentiert sich wieder ganz anders, als ich sie bisher kenne. Es ist sehr hügelig. In der Ferne sehe ich die Ausläufer des Parque Natural Sierra de Grazalema. Es sind zwar nur etwas über 60 Kilometer, aber dabei geht es 5 lange und teilweise steile Anstiege rauf.

 

Das Land ist relativ grün. Die frisch gepflügten Äcker scheinen sogar an ihrer Oberfläche feucht zu sein. Es gibt Wälder, die sich ausgiebig bis auf die Bergkuppen ausdehnen. Auffällig sind die vielen neu angelegte Olivenplantagen. Im Gegensatz zu gestern, wo im Süden Sevillas viele Olivenbäume ernsthaft krank zu sein schienen, sieht hier alles sehr gesund aus. 


Irgendwann biege ich auf die CA-6105, die in ihrem späteren Verlauf zur CA-6106 wird. Im heutigen Streckenprofil war zwar nichts von einem Schotter- oder Feldweg vermerkt, aber auf einmal bin ich auf so einem drauf. Der ist 10 Kilometer lang, aber völlig harmlos. Zudem habe ich von dort aus wunderbare Ausblicke auf den fernen Nationalpark. Die Landschaft ist also wieder einmal mehr der Star. 

 

Bevor ich mein heutiges Etappenziel Algar erreiche, biege ich für die letzten 12 Kilometer auf die CA-5221 ein. Die Temperaturen klettern jetzt schon wieder auf über 30o C. In der Zwischenzeit bin ich aus der Provinz Sevilla in die Provinz Cádiz gewechselt.

 

Von überall dröhnt Motorrad-Motorengeräusch mehr oder weniger laut durch die Gegend. Im Gegensatz zu gestern, wo mir sehr viele Rennradfahrer begegnet sind, sind es heute sehr viele Motorradfahrer. Das ist kein Wunder bei diesen wunderbar kurvigen Straßen mit ihrem hervorragenden Belag.

Meine heutige Unterkunft ist das Tugasa Hotel Villa de Algar. Das Hotel gehört zur sogenannten Tugase-Gruppe, das in der Provinz Cádiz eine ganze Reihe von Hotels unterhält.

 

Der Chef des Hauses empfängt mich freundliche. Ich zeige ihm meine weitere Tourenplanung, und er stimmt dieser zu. Ich bekomme einen Kaffee zur Begrüßung und relaxe etwas.

 

Der Chef meint, das Gespann solle doch in einer Nische des Eingangsbereichs übernachten. Da sage ich nicht nein.

 

Das Hotel ist schön terrassenartig an einem Hang angelegt. Hinter dem Haus gibt es einen Swimmingpool und Liegen mit Sonnenschirmen. Das gesamte Haus macht einen sehr aufgeräumten Eindruck und alles, auch mein Zimmer, ist blitzblank.

 

Mittag gönne ich mir im Hotel-Restaurant Sardellen auf Toastbrot als Vorspeise und Schweinefilet mit Pfefferrahmsoße als Hauptgang. Auch hier sind leider Pommes Frites die Standardbeilage. Aber schmecken tut alles wunderbar. Das werde ich auch heute Abend nochmals essen, und zwar so wie es hier im Süden üblich ist ab 21:00 Uhr.

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Kommentare: 4
  • #1

    Janine u co (Sonntag, 11 September 2022 22:42)

    Bald hast du es geschafft, bei solch guter Verpflegung ein leichtes, oder? �Gute Fahrt noch für die letzten Tage...LG

  • #2

    Janine (Montag, 12 September 2022 07:05)

    Hallo Janine,
    zumindest steht heute laut Plan die vorletzte Etappe an. Die positive Aufregung steigt!
    Liebe Grüße

  • #3

    Liesl (Montag, 12 September 2022 14:33)

    Das Ziel rückt näher

  • #4

    Wolfi (Montag, 12 September 2022 17:35)

    ...unser gemeinsames Bierbrauen auch��.