Tag 1 (16.05.2023): Von München nach Würzburg

Tageskilometer: 258,20 Km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 64 Km/Std.

Reisezeit: 4:44 Stunden

 

Heute morgen ist es endlich soweit. Die "2023 - Motorradtour Nordroute" im Rahmen meiner Tour de Chirurgie kann starten. Mit dabei sind natürlich wieder die Glücksbringer: Glücksarmband Toni und Tonia, das Glücksherz, der Glücksengel und neu hinzugekommen ist die Bikerplakette von meiner Frau. Mit soviel Glück im Gepäck kann das nur eine tolle Tour werden!

 

Ich habe mich gestern noch sehr gefreut, dass ich von Herrn Prof. Friess rechtzeitig vor meiner Abfahrt ein Grußwort zu meinem Buch bekommen habe. Damit konnte ich das Buch veröffentlichen. Ich hoffe, es ist einerseits Hilfe für Menschen, die sich in einer schwierigen Situation befanden oder befinden, und andererseits, dass es eine kurzweilige Lektüre über meine Abenteuer während meiner Fahrradtour vom Nordkap nach Tarifa ist. Besonders freut mich auch, dass pro Buch 5 Euro direkt an die Stiftung Chirurgie TU München gehen.

 

Dass es den Reiseblog zur heurigen Motorradtour gibt, ist meiner Frau zu verdanken. Sie hat mich animiert, wieder von meinen Erlebnissen zu berichten.

 

Mir ist klar, dass die Fahrradtour mit nichts anderem zu vergleichen ist. Nun, ein Fahrrad ist ein Fahrrad und ein Motorrad ist ein Motorrad. Bis auf jeweils zwei Räder haben die beiden nicht viel gemeinsam. Den größten Unterschied sehe ich in der Reisegeschwindigkeit. Voriges Jahr bin ich durch die Landschaften geradelt, habe wunderbare Ausblicke und Düfte wahrgenommen, konnte sofort anhalten, um Fotos zu schießen und diese Erlebnisse dann in meinem Reiseblog verarbeiten. Nicht selten bin ich über Schotterstraßen, Wald- und Feldwege oder eben wunderbare Fahrradwege entlang von Flüssen gefahren. Mit dem Motorrad sieht die Sache etwas anders aus. Obwohl ich vorhabe, möglichst Landstraßen zu nutzen, aber das intensive Erleben, dass ich auf meiner Fahrradtour hatte, wird es so nicht geben. Ich bin heute auch durch wunderschöne Landschaften gefahren, die ein Foto wert gewesen wären, aber so schnell mal rechts ranfahren und knipsen ist nicht immer möglich. Dennoch werde ich versuchen, neben den Sehenswürdigkeiten, die ich vorhabe zu besuchen, auch viele Eindrücke von Land und Leuten mit der Kamera einzufangen.

Es kann losgehen. Die R 1250 GS samt Gepäck und ich sind reisefertig.
Es kann losgehen. Die R 1250 GS samt Gepäck und ich sind reisefertig.

Leere Hopfengärten in der Hallertau.
Leere Hopfengärten in der Hallertau.
Eichstätt mit der Willibaldsburg.
Eichstätt mit der Willibaldsburg.

Ich fahre heute Morgen kurz vor 9:00 Uhr los. Das Wetter schaut nicht besonders aus. Es ist mehr bewölkt als wolkenfrei. Naja, vielleicht habe ich ja Glück und fahre in Richtung Sonne.

 

Davor verabschiede ich mich noch von meiner Frau. Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass ich wieder so eine lange Tour unternehmen kann. Selbstverständlich ist das meiner Meinung nach nicht, aber sie gönnt mir meine Erlebnisse von ganzem Herzen. Vielen Dank dafür, mein Schatzi!

 

Es geht in Richtung Norden aus München hinaus, was ziemlich staufrei funktioniert. Dann erreiche ich die Hallertau. Im Gegensatz zum vorigen Jahr, als ich Ende Juli durch die Hallertau gefahren bin, sind die Hopfengärten leer. Es stehen lediglich die Stangen und die Drahtgerüste rum, aber die Hopfensprossen lugen bereits aus der Erde hervor, und bald werden die  jeweils drei  stärksten Triebe an den Drähten hochgeleitet, damit diese bis ganz nach oben wachsen können.

 

Nach der Hallertau erreiche ich Ingolstadt. Ingolstadt ist der Geburtsort des bayerischen Reinheitsgebotes für Bier. Am 23. April 1516 erließ Herzog Wilhelm IV. dieses Reinheitsgebot, nachdem Bier nur mit Malz, Wasser und Hopfen gebraut werden darf. Nachdem Hefen noch unbekannt waren -  das Bier wurde mit wilden Hefen vergoren, ohne zu wissen, dass es diese gibt - sind nur die drei ersten Zutaten im Reinheitsgebot benannt.

 

Es geht weiter in Richtung Eichstätt. Oberhalb der Stadt lege ich nach zwei Stunden meine erste Pause ein. Dabei habe ich einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die darüberliegende Willibaldsburg.

 

Über Ansbach, Weißenburg und Gunzenhausen geht es dann langsam aber sicher nach Würzburg. Dort habe ich mich im Central-Hotel garni eingenistet. Ich werde an der Rezeption von einem jungen Mann freundlich empfangen. Das Motorrad wird mit einem Lift in die Tiefgarage gefahren. Dort steht es sicher.

Festung Marienberg.
Festung Marienberg.
Marienkapelle.
Marienkapelle.

Am Nachmittag unternehme ich einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt und esse eine Kleinigkeit. Am Main habe ich einen schönen Ausblick auf die Festung Marienberg, dem ehligen fürstbischöflichen Schloss. In der Innenstadt steht neben einigen anderen Kirchen die imposante Marienkapelle. Die Kapelle sieht eher aus wie ein gothischer Dom, ist aber tatsächlich eine Kapelle.

 

Ansonsten herrscht in den Straßen Würzburgs reges Treiben. Es ist Feierabend und die Menschen sitzen in Lokalen oder sind beim Einkaufen.

 

Das soll es für den ersten Tag auch schon gewesen sein. Morgen steht eine lange Etappe, gefolgt von einem Ruhetag, an. An meinem morgigen Zielort gibt's nämlich was zu besichtigen.

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