Tag 17 (01.06.2023): Von Kirkenes mit den Hurtigruten nach Honningsvåg

Tageskilometer: 1,80 Km

Gesamtkilometer: 3.447,70 Km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 31 Km/Std.

Tageskilometer Schiff: 391,32 Km

Gesamtkilometer Schiff: 859,32 Km

Reisezeit: 17:19 Stunden

Gesamtreisezeit: 82:23 Stunden

 

Heute morgen habe ich viel Zeit. Ich habe nämlich umdisponiert. Von München zum Nordkap geht es ja bekanntermaßen immer in Richtung Norden. So habe ich den Langzeitwetterbericht im Blick und der sagt schon seit einiger Zeit für die arktische Region kühle Temperaturen und Niederschlag an. Nun, Motorradfahren macht bei schönem Wetter richtig Spaß, aber das Gegenteil ist bei Kühle und Nässe der Fall. Daher habe ich in Helsinki beschlossen, zwei Etappen, nämlich von Kirkenes nach Lakselv und von Lakselv zum Nordkap bleiben zu lassen. Das wären immerhin zusammen über 800 Kilometer, und das bei Temperaturen zwischen 4o C und 6o C und Niederschlägen. Daher habe ich in Helsinki kurzerhand eine Fahrt von Kirkenes nach Honningsvåg mit den Hurtigruten gebucht.

 

Mein gutes altes Postschiff heißt MS Vesterålen, ein schon älteres Schiff der Hurtigruten. Nur Postschiffe alleine sind die Schiffe der Hurtigruten schon lange nicht mehr, sondern auch sehr komfortable Kreuzfahrtschiffe auf höchstem Niveau. Meine alte MS Vesterålen ist, trotz ihres Alters trotzdem komfortabel, nicht so wie voriges Jahr die hochmoderne Kong Harald, aber doch schön. Vesterålen ist eine Region und Teil einer Inselgruppe nordöstlich der Lofoten.

Die R 1250 GS und ich warten auf die Einfahrt in das Schiff.
Die R 1250 GS und ich warten auf die Einfahrt in das Schiff.
Die Maschine steht sicher verzurrt im Bauch der MS Vesterålen.
Die Maschine steht sicher verzurrt im Bauch der MS Vesterålen.

Um 10:30 Uhr packe ich das Motorrad, und zwar so, dass ich nur das nötigste mit in meine Kabine nehme. Während der Fahrt ist nämlich das Betreten des Fahrzeugdecks verboten. Ich fahre zum knapp zwei Kilometer entfernten Hurtigruten-Kai. Es ist kalt und der starke Wind von der Barentssee bläst mich fast vom Motorrad.

 

Ein freundlicher Stewart bittet mich zuerst an der Rezeption einzuchecken; gemacht und getan. Ich bekomme in einem Kuvert meine Bording-Pässe für mich und das Motorrad. Meine Kreditkarte lasse ich auf meinen Boarding-Pass registrieren. Damit kann ich am Schiff alles bargeldlos bezahlen. Die Damen an der Rezeption fragen im Frachtraum nach, wann ich mit dem Motorrad einfahren kann, und ich kann sofort. Ein Verlademeister weist mir einen Platz zu. Der überaus freundliche und hilfsbereite Mann verzurrt mit mir das Motorrad. Er erzählt mir, dass er bei sowas ein gebranntes Kind ist. Er ist mal mit seiner Harley mitgefahren und hat sich darauf verlassen, dass seine Maschine ordentlich gesichert wird. Beim Aussteigen wurde dann festgestellt, dass die Maschine einen irreparablen Rahmschaden erlitten hatte - puh!

Meine Außenkabine hat wie gewünscht ein Bullauge.
Meine Außenkabine hat wie gewünscht ein Bullauge.
Zum 130-jährigen Jubiläum der Hurtigruten gibt's eine Urkunde und einen Aufnäher. Ich war dabei!
Zum 130-jährigen Jubiläum der Hurtigruten gibt's eine Urkunde und einen Aufnäher. Ich war dabei!

Um 10:30 Uhr packe ich das Motorrad, und zwar so, dass ich nur das nötigste mit in meine Kabine nehme. Während der Fahrt ist nämlich das Betreten des Fahrzeugdecks verboten. Ich fahre zum knapp zwei Kilometer entfernten Hurtigruten-Kai. Es ist kalt und der starke Wind von der Barentssee bläst mich fast vom Motorrad.

 

Ein freundlicher Stewart bittet mich zuerst an der Rezeption einzuchecken; gemacht und getan. Ich bekomme in einem Kuvert meine Bording-Pässe für mich und das Motorrad. Meine Kreditkarte lasse ich auf meinen Boarding-Pass registrieren. Damit kann ich am Schiff alles bargeldlos bezahlen. Die Damen an der Rezeption fragen im Frachtraum nach, wann ich mit dem Motorrad einfahren kann, und ich kann sofort. Ein Verlademeister weist mir einen Platz zu. Der überaus freundliche und hilfsbereite Mann verzurrt mit mir das Motorrad. Er erzählt mir, dass er bei sowas ein gebranntes Kind ist. Er ist mal mit seiner Harley mitgefahren und hat sich darauf verlassen, dass seine Maschine ordentlich gesichert wird. Beim Aussteigen wurde dann festgestellt, dass die Maschine einen irreperablen Rahmschaden erlitten hatte - puh!

Kirkenes von der Barentssee aus gesehen.
Kirkenes von der Barentssee aus gesehen.
Die Barentssee ist etwas rauh ...,
Die Barentssee ist etwas rauh ...,
... aber das Wetter recht schön.
... aber das Wetter recht schön.

Pünktlich um 12:30 Uhr verlässt die MS Vesterålen den Hafen. Davor habe ich nochmal einen Blick auf das verschlafene Kirkenes. Die einzige Attraktion, wenn man das so nennen mag, die ich entdeckt habe, sind Bootsausflüge an die russische Grenze. Und wer hätte es gedacht? Die Polizei fährt BMW 5er Touring.

Spezielle Bierkarte "Beer from Norway".
Spezielle Bierkarte "Beer from Norway".
Landkjenning Stout - sehr fein, aber leider ohne schönen Schaum.
Landkjenning Stout - sehr fein, aber leider ohne schönen Schaum.

Während das Schiff nordwärts fährt, begebe ich mich langsam in das Restaurant. Auf den Schiffen der Hurtigruten gibt es wirklich gutes Essen in einer reichhaltigen Auswahl. Außerdem gibt es eine spezielle Bierkarte "Beer from Norway" mit einer großen Auswahl an Bieren verschiedener Stile von verschiedenen Brauereien. Ich leiste mir zur Feier des Tages ein Landkjenning Stout mit schlanken 4,5% vol.

 

Das Frühstück ist ausgefallen und so darf es am Mittagsbuffet etwas mehr sein. Erst gibt es schmackhafte Vorspeisen und dann ein Kassler(!) mit Kraut(!) und Kartoffeln(!). Zum Abschluss gibt's noch Mandarinencreme und Gewürzkuchen mit einer tollen veganen Sahne. Ach ja, den Kaffee hätte ich fast vergessen. Der kleine Bayer meldet sich schmatzend zu Wort und meint: "Das ham mia absolut richtig g'macht mit de Hurtigruten. Bei 4o C über 800 Kilometer mit dem Mottorradl fahr'n wär ja saudumm. I sag's ja immer wieda. Gott schütze uns vor Eis und Schnee, vor Linken, Grünen und der SPD!". Dabei lacht er herzhaft, schiebt sich noch ein Stück Kassler in den Mund und verschluckt sich fast.

 

Das Schiff wird übrigens bis Honningsvåg 5 Stopps einlegen, nämlich in Vardø, Båtsfjord, Berlevåg, Mehamn und Kjøllefjord. Also, die Fahrt dauert schon noch einige Zeit. 1 Seemeile sind 1,852 Kilometer. Als alter Seebär weiß ich sowas halt. Die Fahrt war 211,3 Seemeilen lang. Das sind 391,32 Kilometer.

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Kommentare: 4
  • #1

    Liesl (Donnerstag, 01 Juni 2023 18:19)

    Gott schütze uns vor Eis und Schnee….

  • #2

    Wolfi (Donnerstag, 01 Juni 2023 18:21)

    Ja mei, des hod a g'sagt, da kloane Bayer.

  • #3

    Harry (Freitag, 02 Juni 2023 06:06)

    Sehr gute Entscheidung � und der Spaßfaktor sowie Sicherheit gehen vor.
    Bin gespannt wie es mit dem Wetter weitergeht. Freunde berichten vor drei Wochen arktische Kälte in Norwegen (Nordkap) mit Schnee ……
    Wir wollen Spätherbst mit dem Schiff Richtung Nordkap um Polarlichter einzufangen aber nur bei schönerem Wetter.
    Wünsche Dir sonnige Weiterfahrt und viele tolle Eindrücke und Erlebnisse.

  • #4

    Wolfi (Freitag, 02 Juni 2023 08:44)

    Servus Harald,
    Jetzt war ich heute am Nordkap bei 2 Grad, in Honningsvåg hat es auch nur 4 Grad. Ich genieße gerade das Frühstück im The View Hotel mit einem tollen Ausblick auf auf den Honningsfjord. Bei euch ist ja der Sommer eingekehrt. Also, genießt ihn.
    Liebe Grüße