Tageskilometer: 244,00 Km
Gesamtkilometer: 6.059,60 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 79 Km/Std.
Tageskilometer Schiff: 0,00 Km
Gesamtkilometer Schiff: 859,32 Km
Reisezeit: 4:17 Stunden
Gesamtreisezeit: 128:31 Stunden
Über das Best Western Stadhotel in Vimmerby gibt's nur Gutes zu berichten. Das Personal ist freundlich, das Frühstück und Essen sehr gut, das Ambiente ist vornehm und es liegt sehr zentral am Stadtplatz. Mit einem kurzen Fußmarsch ist man in Astrid Lindgrens Museum, Näs oder Värld.
Mein erster Weg heute morgen führt mich in das 28 Kilometer von Vimmerby entfernte Lönneberga auf den Katthulthof. Da hat ja Michel aus Lönneberga mit seiner Familie, dem Knecht Alfred, der Magd Lina und Krösa Maja gelebt.
Bei Michel lief es nicht immer so glatt. Einmal zog er seine Schwester Ida am Fahnenmast vor dem Haus hoch, dann machte er wieder die Hühner und Schweine auf dem Hof betrunken, weil er ihnen den vergorenen Kirschtreber vor der Scheune zu fressen hinschüttete. Eigentlich war ja hinter seinem Handeln immer eine gute Absicht, aber das wollte speziell sein Vater nicht erkennen, und Michel musste wieder in seinen Schuppen, wo er jede Menge Zeit hatte, um Holzfiguren zu schnitzen.
All das kann man auf dem Katthulthof heute noch sehen, wo die Folgen zu Michel aus Lönneberga gedreht wurden. Selbst die große Astrid Lindgren ließ es sich nicht nehmen, bei den Dreharbeiten anwesend zu sein.
Also, wer mal in Vimmerby ist, sollte unbedingt den Abstecher auf den Katthulthof machen, um sich zum einen oder anderen Streich inspirieren zu lassen. Es kann ja nicht schaden, die Mitmenschen auf Trab zu halten.
Danach mache ich mich auf den Weg nach Karlshamn in die Provinz Blekinge in der Kommune Kalmar län.
Zuerst führt mich das Navi über kleinere Landstraßen, dann auf die Bundesstraße 47 und weiter auf dem Riksväg 28, bis ich in Norrhult kurz abfahre. Ich muss tanken und will eine kleiner Pause einlegen. Als ich mit dem Tanken fertig bin und eine kleine Pause mache, bemerke ich, dass an meinem neuen Helm die Lüftungsklappe am Kinnteil fehlt. Die muss irgendwo auf der Strecke von Lönneberga hierher Adieu gesagt haben. Dafür sage ich daheim "Grüß Gott" bei BMW, um mir eine neue Klappe abzuholen.
Damit es nicht langweilig wird, kommt ein LKW-Fahrer mit seinem 40-Tonner, um auch hier zu tanken. Er fährt ganz langsam bis an das Dach der Tankstelle heran, und ich deute ihm an, dass sein Truck zu hoch ist. Er senkt die Zugmaschine ab (Ich wußte nicht, dass sowas geht), aber das reicht noch nicht. Er bittet mich, mein Motorrad von der anderen Seite der Zapfsäule wegzufahren, was ich gerne mache. Dann probiert er es auf der anderen Seite des Daches, an die Zapfsäule zu fahren. Ich weise ihn ein und das funktioniert dann auch wunderbar. Er bedankt sich recht herzlich bei mir und wünscht mir eine gute Weiterfahrt. Das wünsche ich ihm auch und setze meine Fahrt fort.
In Karlshamn erwartet mich nämlich ein Treffen, auf das ich mich ganz besonders freue. Ich treffe dort meinen ehemaligen Vorgesetzten Rudi und seine Frau Nadine, die hier wohnen. Gegen 12:30 Uhr komme ich an und unsere Freude ist riesig, dass wir uns wieder sehen. Ich bekomme ein schönes Zimmer, denn ich darf zwei Nächte bleiben. Nach dem Duschen machen wir einen Spaziergang zum Hafen von Karlshamn. Dort essen wir in einem der kleinen Restaurant. Ich bekomme eine Portion Shrimps mit Sauce und Salat auf Toast. Nicht nur die Portion war mega, sondern auch das Essen an sich. Der kleine Bayer verkneift sich einen Rülpser, meint aber "Heuer ess'n mia vei wesentlich besser wia voriges Jahr. Mei Liaba, des war eine Portion und g'schmeckt hod's a no sauguad!".
Danach unternehmen wir einen ausgiebigen Spaziergang durch die Fussgängerzone und den Stadtpark von Karlshamn. Wir ratschen die ganze Zeit miteinander, weil jeder von uns irgendetwas zu erzählen weiß - alte Geschichten, neue Geschichten und Pläne für die Zukunft.
Den Abend krönen wir mit einer Halben Bier und dem Fussballspiel Deutschland-Ukraine. Was für ein toller Tag.
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