
Tageskilometer: 441,79 Km
Gesamtkilometer: 4.003,46 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 99,20 Km/Std.
Reisezeit: 6:10 Stunden
Reisezeit: 81:23 Stunden
Wo war ich gestern Abend beim Essen? Bei La Mafia! Ja meine Freunde vom organisierten Essen sind auch in Cádiz vertreten. Ich genehmige mir einen mega-leckeren Cesars Salad, dann Pasta mit Hirschragout und weil es gar so schön ist zum Nachtisch ein kleines Tiramisu, das von einem Espresso begleitet wird. Also eines weiß ich: Bei der Mafia isst man immer wieder sehr gut und freundlich sind die auch noch, wenn man ordentlich bezahlt😎🤣.
Heute gibt's im Hotel wieder Frühstück mit Meerblick und nach dem Auschecken fahre ich raus aus Cádiz in Richtung Nordost. Es geht auf der Autobahn in Richtung Sevilla. Die Autobahn ist teilweise wirklich wieder kriminell schlecht. Wenn die hierfür auch noch Maut verlangen würden, wäre das glatter Betrug!
Vor Sevilla wird der Verkehr naturgemäß mehr, aber auch das klappt gut. Weil Sanlucar al Mayor wieder auf meiner Strecke liegt, bekommt das Auto wieder ein Autowäsche DeLuxe wie bei der Fahrt von Salamanca nach Sevilla. Auf der bisherigen Fahrt gab es auf der Autobahn einige Wanderbaustellen, in denen Schlaglöcher ausgebessert wurden. Nach der Wäsche erkenne ich, dass das Auto an den Radläufen einige Teerflecken dadurch abbekommen hat. Die werde ich bei nächster Gelegenheit, aber spätestens daheim, mit Politur entfernen.
Das Frühstück gibt es im Central Hotel garni Würzburg
Es geht weiter auf der A-49 immer westwärts. Entlang der Autobahn sieht man kilometerlang Solaranlagen und die Obst- und Gemüseplantagen, die teilweise unter weißen Planen sind und sogar aus dem Weltall gut ersichtlich sind. Entlang der Autobahn verlaufen aber auch Hochspannungsleitungen und auf denen haben jede Menge Störche ihre Nester. Teilweise sind es auf einem Hochspannungsmasten bis zu drei Nester. Die Jungen sind jetzt schon einigermaßen groß und gut zu erkennen, aber auf der Autobahn kann ich halt leider nicht anhalten um ein schönes Bild davon zu machen.
Die Landschaft ist abwechslungsreich, aber die Strecke ist schon ordentlich lang.
Nach der spanisch / portugiesischen Grenze bin ich auf einmal um eine Stunde jünger. Portugal ist mit der Zeit um eine Stunde zurück. Vielleicht sollte ich andauernd in Richtung Westen fahren, sozusagen zur Verjüngung😜.
Wenn es die hohen Klippen der Algarve nicht gäbe, könnte man meinen, man ist an der Nordsee. Die letzten Kilometer gehen bretteben dahin. Der Leuchtturm ist aus ewiger Entfernung schon zu erkennen. Genauer gesagt ist das hier im Westen die Felsalgarve mit ihren hohen Klippen und beeindruckenden Felsdurchbrüchen. Im Osten rund um Faro liegt die wunderschöne Sandalgarve mit ihren tollen Stränden. In der Nähe von Tavira gibt es das Naturschutzgebiet Ria Formosa, in dem meine Frau und ich vor Jahren mal Urlaub gemacht haben. Es ist unglaublich schön und es gelten sehr strenge Umweltauflagen.
Ich komme also am Cabo de São Vicente an. Nachdem es 12:30 Uhr ist, will ich mal den guten alten Brauch des Mittagessens pflegen und das geht hier wunderbar. Seit 29 Jahren gibt es hier den Imbisswagen "Letzte Bratwurst vor Amerika". Ja, im Moment ist es vielleicht keine so gute Idee, nach Amerika zu fahren, aber die "Letzte Bratwurst vor Amerika" ist auf alle Fälle eine gute Idee! Es gibt Thüringer, Fränkische oder Bockwürste, jeweils in der Semmel. An Ketchup und Bautzener Senf kann sich jeder nach Belieben bedienen. Und dass man daheim angeben kann, dass man eben die "Letzte Bratwurst vor Amerika" gegessen hat, bekommt man auch noch ein Certificado mit Tagesstempel. Wenn das nix ist!?
Ich gebe mir erst eine Thüringer, die mit Kümmel gewürzt ist. Weil man auf einem Bein nicht stehen kann, muss ich die Fränkische mit Majoran auch noch probieren. "Wo mia scho überall a Bratwurscht g'essen ham!" meint der kleine Bayer und lacht. "Also, de Thüringer war guad, aba mia hod die Fränkische a bisserl besser g'schmeckt." meint er. Ich muss ihm rechtgeben.
Jetzt bin ich wirklich am Cabo de São Vicente angekommen. Aber warum wollen da so viele Menschen hin? Weil es der südwestlichste Punkt auf dem europäischen Festland ist. Schön ist es mit seinen bis zu 70 Meter hohen Klippen und dem markanten Leuchtturm auch noch.
Ich gehe vor zum Tor und habe ein Déjà-vu-Erlebnis. Wie in Tarifa ist das Tor zu. Ich war ja mit meiner Frau schon drin und habe alles gesehen, aber warum ist denn heute zu. Ganz einfach! Der Leuchtturm muss innen dringend restauriert werden. Er erfüllt zwar seine Aufgabe und blinkt, aber innen muss erhalt aufgemöbelt werden. Außen ist bereits alles wunderbar und strahlt in hellem weiß. Tja, dann halt nicht.
Die Klippen sind wirklich sehr beeindruckend. An manchen Stellen kann man auch nach unten gehen, wo sich dann kleine Sandbuchten befinden und man tatsächlich in's Wasser gehen kann. Ich bin ja mehr der Typ, der gerne auf dem Wasser, statt im Wasser ist. Daher spare ich mit das.
Was ebenfalls sehr schön ist, sind auf dem Hochplateau die unendlichen Blumenwiesen in ihrer Vielfalt. Als meine Frau und ich mal im Spätsommer hier waren, war alles ausgetrocknet und verdorrt. So schaut das Ganze natürlich viel besser aus.
Meine Unterkunft ist heute das Mareta View Beach - Boutique Bed & Breakfast. Das Haus befindet sich in Sagres, eihner kleinen Stadt, die nur 6 Kilometer östlich des Cabo de Sao Vicente liegt. Unten gibt es ein sehr gut geführtes Restaurant namens "D'Italia" und ein Cafe namens "espressoCafe". Das Hotel ist auf gute italienische Küche spezialisiert und das Cafe bietet diverse Tees, Kaffees und lokale Gebäckeköstlichkeiten an. In beiden Lokalen wird viel Wert auf gut Zutaten und Hausgemachtes Wert gelegt wird.
Meine Unterkunft liegt nur 100 Meter von einer sich ins Meer neigenden Klippe entfernt. Der Blick ist sehr schön. Ich werde an der Rezeption von einem freundlichen Herrn in gutem Englisch empfangen. Das Haus ist neu renoviert und das Zimmer ist ebenfalls renoviert und modern eingerichtet. Das WLAN schlägt geschwindigkeitsmäßig alle Rekorde und erlaubt auch noch VPN. Dafür gibt's 10 von 10 Punkten.
So, obwohl das heute eine ewig lange Autofahrt war, gab es jetzt doch einiges zu berichten. Das soll es aber jetzt auch gewesen sein, denn um 19 Uhr deutscher Zeit, habe ich eine Videokonferenz mit dem Vorstand der GBCU, in der ich seit kurzem der Vizepräsident bin. Besonders freue ich mich auf morgen. Da sehe ich nämlich endlich meine Frau wieder. Da kann es schon sein, dass der Blog dann erst am nächsten Tag kommt. Das wird wohl jeder verstehen.
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