Tag 28 (13.05.2025): Auf Entdeckungstour durch Porto

Tageskilometer: 0,00 Km

Gesamtkilometer: 4.647,88 Km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 0,00 Km/Std.

Reisezeit: 0:00 Stunden

Reisezeit: 91:21 Stunden

 

Ich habe lange und gut geschlafen. Danach mache ich mich mal schlau, was in Porto die Must Haves des Sightseeings sind. Da wird mir schnell klar, dass ich alles in der mir verbleibenden Zeit unmöglich schaffen kann und picke mir die interessantesten Anlaufstellen heraus. Ich habe die letzten Tage schon meinen Nacken gespürt. Da hole ich doch glatt meinen Bullworker X5 raus und gebe mir eine Stunde Kraft-Ausdauer-Training und danach eine ausgiebige Dehneinheit. Mein lieber Schwan, beim Dehnen könnte man meinen ich bin mit dem hölzernen Pinocchio verwandt, aber das wird allmählich während der Übungen. 

Mein erstes Ziel in Porto nach dem Training ist der Time Out Market. Ja, den gibt es auch in Porto und dort ist er noch schöner, als der in Lissabon. Auf zwei Stockwerken ist er in den Bahnhof Porto São Bento eingebettet. Ich schlendere durch und denke mir "Da gehst du heute Abend zum Essen hin!". Es gibt alles was das Herz begehrt und zwar in toller Qualität und hervorragend zubereitet. Wenn man im Obergeschoss sitzt, hat man einen Blick auf die Züge im Bahnhof und kann während man schlemmt ganz vergessen, das einem gerade der Zug wegfährt.

 

Ich genehmige mir einen Cappuccino mit Hafermilch und drei Pastel de Nata; einfach ein Genuss, noch dazu in dieser schönen Umgebung. Irgendwie erinnern mich die Time Out Markets an das Eataly in München in der Schrannenhalle, nur das das Essensangebot internationaler ist und man keine Lebensmittel kaufen kann. Zumindest in Porto ist das so, in Lissabon gab es ja auch eine Lebensmittelhalle.

Time Out Market.
Time Out Market.
So möchte ich auch bedient werden.
So möchte ich auch bedient werden.
Essensvergnügen auf zwei Stockwerken vom Feinsten.
Essensvergnügen auf zwei Stockwerken vom Feinsten.
Blick auf die ein- und ausfahrenden Züge.
Blick auf die ein- und ausfahrenden Züge.
Porto São Bento.
Porto São Bento.

Weiter geht's zur Avenida dos Aliados. Die Avenida dos Aliados, die auch als Freiheitsplatz bezeichnet wird, liegt in der Unterstadt von Porto. Der langgezogene Platz wird von Restaurants und Banken gesäumt. Zu den Sehenswürdigkeiten der Avenida gehören das Rathaus von Porto und in der Mitte des Platzes das Denkmal für Dom Pedro IV.

 

 

Um die Ecke der Avendida dos Aliados ist der Torre de Clérigos und die Kirche Igreja de Clérigos. Die Kirche mit dem Torre dos Clérigos ragt aus der Stadtbebauung hinaus und ist eines der Wahrzeichen von Porto. Ich steige auf den Turm mit seinem engen Treppenhaus und genieße den traumhaften Rundumblick.

Torre de Clérigos und die Kirche Igreja de Clérigos.
Torre de Clérigos und die Kirche Igreja de Clérigos.
Innen in der Igreja de Clérigos.
Innen in der Igreja de Clérigos.
Rundumblick ...
Rundumblick ...
... über die Dächer ...
... über die Dächer ...
... und dem Atlantik ...
... und dem Atlantik ...
... und dem Dom.
... und dem Dom.

Ich stehe vor der nächsten Sehenswürdigkeit und sehe, dass man dafür tatsächlich eine Eintrittskarte für schlappe 10 Euro braucht. Die Buche ich kurzerhand online. Jetzt habe ich noch eine gute Stunde Zeit und denke mir "Mittagessen könnte nicht schaden.". Ich finde das Lokal Nosolo Italia, schaue auf die Karte und mein Blick fällt auf Pasta. Ich gehe hinein und bestelle mir eine Caprese, also Tomate mit Mozzarella und Basilikumpesto und Spaghetti mit Garnelen in Sahnesauce. Das Basilikumpesto der Caprese ist einfach nur toll. Tomaten und Mozzarella kennt man ja, aber sind auch sehr gut. Und die Spaghetti - der Hammer wie lecker die Sauce abgestimmt ist und es ist ein ganzer Schwarm von Garnelen drin. Ich muss schon sagen "Meine lieben Freunde von La Mafia in Spanien: La concorrenza non dorme!". Ja, die Konkurrenz schläft nicht, zumindest bei Nosolo Italia.

So wird's richtig guter Teig.
So wird's richtig guter Teig.
Offene Küche, in die man schauen kann, während die Speisen zubereitet werden.
Offene Küche, in die man schauen kann, während die Speisen zubereitet werden.

Nach der Stärkung gehe ich jetzt zur Livraria Lello. Die Leute stehen in langen Schlangen an und im Inneren der Buchhandlung geht es zu wie auf einem Ameisenhaufen. Livraria Lello ist eine der schönsten Buchhandlungen der Welt. JK Rowling ließ sich hier zu ihrer  Bücherreihe "Harry Potter" inspirieren. Im Innenraum der Buchhandlung ist eine große und beeindruckende Holztreppe. Die Einrichtung ist eine Mischung aus Jugendstil, Art Deco und Neogotik mit schönen Bildern. Normalerweise würde man auf der Straße achtlos an diesem Geschäft vorbei gehen, aber ich habe mich ja schlau gemacht, wo es in Porto Sehenswürdigkeiten gibt. Die Bücherei ist wirklich eine.

 

Ewig lange Schlangen vor der Buchhandlung ...
Ewig lange Schlangen vor der Buchhandlung ...
... und im Pattere ...
... und im Pattere ...
... und Obergeschoß geht's auch ordentlich zu.
... und Obergeschoß geht's auch ordentlich zu.

Das Wetter ist so naja, aber ich will nicht meckern. Zumindest ist es trocken, ab und zu kommt sogar die Sonne durch. Aber eine Strickjacke ist schon angesagt.

 

Ich mache mich auf den Weg in den Stadtteil Ribeira und überquere den Duoro über die Ponte Dom Luis I. Von dort nehme ich die Seilbahn runter nach Vila Nova de Gaia.

 

Ribeira ist ist ein malerischer Stadtteil am Ufer des Duoro. Die Häuser sind alle bunt gestrichen, stehen eng zusammen und geben so am Wasser gelegen ein wunderschönes Bild ab. Wie in ganz Porto spielen hier auch Straßenmusikanten, die Trompete, Saxophon, Gitarre oder sonst irgendein Instrument spielen und sehr schöne Musik machen.

 

Der Duoro ist ja einer der 5 großen Flüsse auf der iberischen Halbinsel, genauer gesagt der drittgrößte. Hier bei Porto fließt er in den Atlantik.

 

Um von Porto aus über den Fluss zu kommen, gibt es viele hohe Brücken. Eine davon ist die Ponte Dom Luis I., eines der Wahrzeichen Portos. Ich überquere die Brücke in Richtung Vila Nova de Gaia auf der oberen Ebene, auf der Fußgänger gehen können und die Trambahn fährt. Es gibt auch noch eine untere Ebene, die ich später für den Rückweg nehme. Diese ist nur für Fußgänger gedacht. Imposant ist diese Stahlkonstruktion mit ihrem großen Bogen allemal.

 

Auf der anderen Seite kaufe ich mir für 10 Euro eine Tal- und Bergfahrt mit der Teleférico de Gaio, der Seilbahn runter nach Vila Nova de Gaia. In der Seilbahn hat man einen weiten Blick über die Dächer der hier angesiedelten Portweinkeller, den Duoro, rüber nach Ribeira und auf die Ponte Dom Luis I..

 

Unten ist dann touristisches Treiben angesagt mit vielen Verkaufsständen und Lokalen, die Portwein, auch in Form von Tastings, anbieten. Die teuerste Flasche, die ich entdecke, kostet 889 Euro.

 

Zurück lasse ich die Rückfahrt verfallen und gehe über den unteren Teil der Brücke zurück und dann die steilen Treppen in Ribeira zurück.

Ponte Dom Luis I..
Ponte Dom Luis I..
Teleférico de Gaia runter nach Vila Nova de Gaia.
Teleférico de Gaia runter nach Vila Nova de Gaia.
Portweinkeller soweit das Auge reicht.
Portweinkeller soweit das Auge reicht.
Schöner Blick über den Duro auf Ribeira.
Schöner Blick über den Duro auf Ribeira.
Portweinhersteller, der auch bei uns bekannt ist.
Portweinhersteller, der auch bei uns bekannt ist.

Nachdem ich wieder zurück bin über den Duoro, mache ich einen kurzen Abstecher zur Kathedrale von Porto. Nun ja, wieder eine Kathedrale mehr in meinem Leben.

 

Wer durch Porto läuft, kommt um Kirchen nicht rum. Heute hatte ich schon das Vergnügen, an zwei anderen Kirchen vorbeizukommen.

 

Da war zum einen die Doppelte Kirche 'Carmo & Carmelitas'. Links steht die Kirche Carmelitas aus dem 17. Jahrhundert und rechts die Igreja do Carmo. Zwischen beiden Kirchen steht das kleinste Haus von Porto, das gerade mal etwas mehr als einen Meter breit ist. Dieses schmale Haus wurde gebaut, da in früheren Zeiten gesagt wurde, zwei Kirchen dürften keine Nachbarn sein. Beeindruckend sind die Seitenmauer der Kirche Igreja do Carmo, die vollständig mit einem riesigen Wandbild aus Azulejos bedeckt ist.

 

 

Zum anderen steht direkt vor meiner Unterkunft die Capela das Almas, die eigentlich wie eine richtige Kirche aussieht und nicht wie eine Kapelle. Diese kleine aber prächtige Kirche ist mit authentischen portugiesischen Azulejos (blauweißen Kacheln) geschmückt.

 

An der Kathedrale steht auch ein Wegweiser des Caminho Português. Das ist der Jakobsweg, der in Lissabon beginnt und in Santiago de Compostela nach 620 Kilometern endet. Also, wenn man will kann man sein halbes Leben auf irgendeinem Jakobsweg verbringen, muss aber nicht sein😜.

 

Porto, das kann ich jetzt schon sagen, ist eine sehr sehenswerte Stadt. Die Stadt hat sehr viel Charme und sprüht vor Leben. Das war ganz schön viel für den Tag und Porto hat noch so viel mehr zu bieten. Also, geht es morgen weiter.

Kathedrale von Porto.
Kathedrale von Porto.
Doppelte Kirche 'Carmo & Carmelitas'
Doppelte Kirche 'Carmo & Carmelitas'
Capela das Almas.
Capela das Almas.
Wegweiser für den Caminho Português.
Wegweiser für den Caminho Português.

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