Tag 31 (16.05.2025): Von Santiago de Compostela nach Oviedo

Tageskilometer: 328,32 Km

Gesamtkilometer: 5.214,23 Km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 107,10 Km/Std.

Reisezeit: 3:19 Stunden

Reisezeit: 97:10 Stunden

 

Am besten fange ich heute gleich mit dem Negativen an. Dann habe ich es hinter mir. Es ist das Hotel Santa Cruz in Oviedo. Von außen ist es ein mehrstöckiges sehr schmales Haus, das aber ordentlich in die Tiefe geht. Alles ist sehr alt und abgewohnt. Empfangen werde ich von einer Frau und ihrem Mann, die beide mit einer fetten Perserkatze auf dem Schoss mit einer Mega-Lautstärke fernsehen. Sie sind schmuddelig gekleidet. Ich betrete eine Mischung aus Rezeption, privatem Fernsehraum und Küche. Langsam bequemt sich der beleibte Herr hinter seine Rezeption. Der Freundlichste ist er nicht. Es dauert circa 15 Minuten, bis er alle Formalitäten erledigt hat. Irgendwie kämpft er mit der Mouse und Tastatur, aber letztendlich klappt es.

 

Danach fahre ich das Auto in das ungefähr 150 Meter entfernte Parkhaus, in dem sich auch eine Autowerkstatt befindet. Beim Hinausgehen melde ich mich bei einem Mann in einem kleinen Kabäuschen. Der händigt mir einen Zettel aus, auf dem das Kennzeichen und die Ankunftszeit steht. Mit dem muss ich morgen kommen und dann meine 10 Euro bezahlen.

 

Mit meinem Gepäck mache ich mich auf dem Weg zum Hotel, betrete mein Zimmer und bin angenehm überrascht. Es ist ordentlich und sehr sauber. Ich halte mich nicht lange auf und begebe mich in die Stadt; dazu später mehr.

 

Heute morgen starte ich um 7:30 Uhr. Ich winde mich durch die Straßen von Santiago die Compostela. Als erstes fahre ich eine Tankstelle an. Volltanken ist angesagt und ein Kaffee To Go. Nach so einem Volltanken und einem richtig guten Kaffee To Go, der im Auto duftet, schaut die Welt gleich viel freundlicher aus. Vom Wetter her ist es zwar freundlich, aber mit 6o C eher unfreundlich. Da muss die Sitz- und Lenkradheizung aktiviert werden.

 

Ich fahre zuerst auf der Autobahn E1 in nordöstliche Richtung. Bei A Coruña, das vielen von uns vom Fußball her wohl unter La Coruña bekannt ist biege ich auf die A8 ab. Jetzt bin ich wieder am Atlantik. Und schon wie gestern ärgere ich mich sehr, dass ich keine Fotos schießen kann. Ich weiß gar nicht, wie ich die Landschaft beschreiben soll. Links von mir der Atlantik mit malerischen Buchten und schönen Ortschaften mit kleinen Häfen, in denen zahlreiche Boote liegen und rechts von mir? Es ist eine Mischung aus hügeligen Bergen und Tälern in unterschiedlichen wunderschönen Grüntönen. Kiefernwälder stehen an den Hügeln und wechseln sich mit landwirtschaftlichen Flächen ab. Ich fahre über atemberaubende Brückenkonstruktionen. Die Landschaft wirkt auf mich wie eine Miniatureisenbahnlandschaft, aber eben nur in echt. Mir fallen da nur Begriffe wie zauberhaft, wunderschön und unglaublich ein. Sowas kann kein Mensch erschaffen, das kann nur die Schöpfung.

 

Ich denke mir "Könntest eigentlich wieder mal mit Peter telefonieren!". Gesagt, getan! Wir ratschen miteinander, aber die Verbindung bricht leider immer wieder ab, weil ich ein schlechtes oder kein Netz habe. Während meiner Fahrt verdichtet sich auf einmal der Nebel zu einer richtigen Suppe. Die Sicht beträgt zwischen 200 und manchmal weniger als 50 Metern. Dies scheint generell eine Nebelregion zu sein, und so haben die Spanier neben den grellgelben Warnschildern links und recht im Abstand von ungefähr 20 Metern in Augenhöhe Positionslichter angebracht, die hellorange leuchten. Das macht das Fahren durch diese Nebelsuppe viel einfacher. Irgendwann löst sich der Nebel auf, aber es bleibt bedeckt und die Temperaturen steigen nicht über 14o C. Warm ist anders.

Ich bin also in Oviedo angekommen. Das ist die Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft Fürstentum Asturien. Mein erster Weg führt mich zur Catedral de San Salvador. Mein lieber Schwan, wenn ich mir die ganzen Kirchen, vor allem Kathedralen mal rückblickend so betrachte, die ich während meiner bisherigen Tour gesehen habe, dann muss ich sagen, die waren damals ziemlich fleißig im Namen des Herrn. Oviedo liegt am Jakobsweg Camino Frances nach Santiago de Compostela. Da ist es nicht verwunderlich, dass ich hier viele Pilger rumlaufen sehe. Die müssen sich ja den Stempel für ihren Pilgerpass abholen.  Schummeln ist nicht!


Auch in Oviedo gibt es eine Markthalle, und zwar an der Plaza del Fóntan. Die ist bei weitem nicht so prächtig wie die, die ich bisher gesehen habe, aber es gibt alle Lebensmittel zu kaufen, die man hier erwarten würde. Stände, an denen man Essen kaufen kann gibt es nicht. Ich schlendere kurz durch und gehe zur nächsten Sehenswürdigkeit.


Die nächste Sehenswürdigkeit hat diese Bezeichnung wirklich verdient. Es ist das Museo de Bellas Artes de Asturias oder Museum of Fine Arts of Asturias. Der Eintritt in das Museum der Schönen Künste ist frei. Es ist ein sehr großer Gebäudekomplex, der aus mehreren Gebäuden besteht, die miteinander verbunden sind. Jedes dieser Häuser unterhält eine Kunstsammlung zu einem bestimmten Thema. Schon wenn man eintritt ist man von der Großzügigkeit des ersten Raums beeindruckt. Die ausgestellten Kunstwerke sind Bilder, Keramik, Büsten und noch viele andere Kunstgegenstände. Ich lasse einfach mal Bilder sprechen, um die Vielschichtigkeit und Schönheit einigermaßen darzustellen.




Zum Abschluss schlendere ich noch ein wenig durch die belebten Straßen Oviedos. Überall gibt es Geschäfte, oftmals dieselben Labels, die es bei uns daheim gibt. In der ganzen Stadt stehen an bestimmten Ecken Bronzestatuen, entweder von Künstlern als abstrakte Kunst geschaffen oder Bronzestatuen, die Künstler darstellen, wie zum Beispiel Woody Allen. Durch den Park Campo de San Francisco, der wunderschön grün ist und einen alten Baumbestand hat, geht es wieder zurück zum Hotel. Kurz bevor ich dort ankomme, entdecke ich doch noch eine Kuriosität. Ich stoße auf die Cafetería Munich. Die Cafetería Munich wurde 1972 gegründet. Der Name „Munich“ wurde als Hommage an die Olympischen Spiele in München gewählt. Das Lokal war für seine moderne, europäisch inspirierte Einrichtung bekannt und wurde schnell zu einem beliebten Treffpunkt für Menschen aller Altersgruppen. Ich gehe kurz rein und muss feststellen, dass nicht mehr als der Name von damals übriggeblieben ist.


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