
Tageskilometer: 285,00 Km
Gesamtkilometer: 5.499,23 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 98,00 Km/Std.
Reisezeit: 2:53 Stunden
Reisezeit: 100:03 Stunden
Der Tag fängt schon mal nicht so optimal an. Gestern fragt mich der Mann im Parkhaus noch, wann ich wieder fahren will und ich sage ihm "So um 7:30 Uhr.". Er meint, das wäre in Ordnung. Als ich heute morgen um 7:30 Uhr am Parkhaus bin, ist dieses verschlossen. Ich schaue mich um und sehe, dass das Parkhaus am Wochenende erst um 8 Uhr öffnet. Also warte ich. Um kurz vor 8 Uhr kommt ein junger Mann und öffnet endlich. Ich zahle 10 Euro in bar und dann kann ich endlich los.
Ich fahre heute fast auf der gesamten Strecke auf der A8, die zumindest auf meinem Streckenabschnitt nichts kostet.
Die Landschaften sind einfach wie aus einem Märchenfilm. Ich übertreibe nicht. Am morgen steigt Nebel auf und die Sonne taucht die grünen Hügel in goldgelbes Licht, Links von mir tauchen teilweise malerische Buchten am Atlantik auf und ich fahre wieder über architektonisch beeindruckende Brücken. Es ist ein Jammer, denn ich kann kein einziges Mal stehenbleiben, um Bilder zu schießen. In Spanien gibt es keine Parkplätze an den Autobahnen, sondern nur Raststationen. Dafür muss man allerdings kurz von der Autobahn fahren. Dann ist es allerdings vorbei mit dem Fotomotiv.
Ich komme gegen 11:30 Uhr in Bilbao an. Damit bin ich wieder da angekommen, wo die Sprache vermehrt aus R, T, X und Z besteht, nämlich im Baskenland, genauer gesagt in der Provinz Bizkaya. Das Auto muss ich auf dem Touristen-Parkplatz in der Nähe meiner Unterkunft parken. Der kostet 22 Euro pro Tag. Langsam geht mir diese Touristenabzocke tierisch auf die Nerven. Was ich bisher alleine für Übernachtungssteuern und Parkgebühren ausgegeben habe, geht auf keine Kuhhaut.
Im Hotel sperre ich mein Gepäck in ein Schließfach, denn die Rezeption ist erst ab 14 Uhr besetzt.
Jetzt mache ich mich auf den Weg und gehe in das gut einen Kilometer entfernte Stadtzentrum. Als erstes fällt mir auf, dass die Stadt sehr dreckig ist. Man muss wirklich beim Gehen vor sich auf den Boden schauen, um nicht in irgendetwas reinzusteigen - ekelhaft. Ich frage mich, ob es die Menschen, die hier wohnen nicht selbst ekelt mit diesem ganzen Dreck. Auf dem Weg in die Stadt führt mich Google Maps durch eine Straße, in der sich eine Menge zwielichtiger Typen rumtreiben. Und um das Ganze noch zu toppen, laufe ich dann auch noch am Straßenstrich vorbei. Der kleine Bayer muss schlucken und denkt sich "Oiso, so groß kann des Bedürfnis gar ned sei, dass ma do zuagreif'n muaß. Des is ja schauerlich, was da so rumsteht!".
Wo geht man hin, wenn man in Spanien in's Stadtzentrum will? Richtig, zur Kathedrale. Die ist relativ klein im Vergleich zu anderen. Die Altstadt ist wirklich sehr schön und ist sehr gut mit Touristen und Einheimischen gefüllt. Enge Gassen werden von schönen Gebäuden eingerahmt. Es gibt unzählige Geschäfte und kleine Bars, die eine schier unglaubliche Auswahl an Tapas anbieten. Diese heißen hier Pintxos genauso wie die Bars, in denen die angeboten werden. Da nehme ich mittags ein paar und das wird bestimmt auch mein Abendessen werden. Sie schmecken einfach hervorragend. Ich komme zur Plaza Nueva, einer typischen Plaza, die auf allen vier Seiten von mehrstöckigen Gebäuden umschlossen ist. So habe ich es in Spanien schon öfters erlebt, zum Beispiel in Salamanca mit der Plaza Mayor.
Ich drehe eine Runde unter den Arkaden und es gibt eine Auswahl an diesen Pintxos-Bars, dass mir die Augen übergehen. Alles ist mit Menschen überfüllt, es ist laut, wie die Spanier generell so sind und es gibt Essen, Essen und nochmal Essen. Ich probiere mich in drei verschiedenen Pintxos-Bars durch die kleinen Häppchen. Die Vielfalt von Tapas kennt ja keine Grenzen und ist regional in ganz Spanien sehr unterschiedlich. Ich erinnere mich zum Beispiel an die Casa Pancho in Burgos, wo es ja auch so toll war, aber eben ganz anders. Da lacht das Herz.
Es gibt aber auch noch viele andere Geschäfte, in denen man Lebensmittel einkaufen kann. Da gibt es wunderbare Konditoreien, Geschäfte, die jegliche Iberico-Produkte aus Salamanca verkaufen und natürlich Geschäfte, die den eingesalzenen Fisch namens Bacalao, also Kabeljau im Angebot haben.
Für morgen habe ich mir eine Aktivität gebucht. Das Wetter soll schön werden und da passt das bestimmt sehr gut. Und danach werde ich noch auf Sightseeingtour gehen. Da bin ich schon sehr gespannt. Bilbao ist ja unter anderem auch für herausragende Architektur bekannt.
Kommentar schreiben