Tageskilometer: 0,00 Km
Gesamtkilometer: 863,10 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 0 Km/Std.
Reisezeit: 0:00 Stunden
Gesamtreisezeit: 15:37 Stunden
Es soll sich keiner von der Überschrift irritieren lassen, denn die Vagabund Brauerei habe ich schon gestern am Abend besucht. Da war dann keine Zeit mehr, dass ich das in den Reiseblog aufnehmen konnte.
Voriges Jahr habe ich an Tag 92 in Palencia das Motto "Kuriositäten und Klischees" aufgegriffen. Heute soll das Motto "Kuriositäten und Sehenswertes" sein.
Die Vagabund Brauerei passt wunderbar zu diesem Motto. Sie liegt im Berliner Stadtteil Wedding auf einem denkmalgeschützten Industrieareal. Geführt wird die Brauerei von drei jungen freakigen Amerikanern, die eigentlich kein Deutsch sprechen.
Als ich ankomme, bekomme ich einen Schoppen Helles zur Begrüßung. Weil das Wetter so schön ist, setze ich mich in den Biergarten. Dort komme ich mit Jay und Caroline, einem sehr freundlichem und fröhlichem Ehepaar aus Sydney ins Gespräch. Sie waren jetzt ein Monat bei ihrer Tochter in Berlin auf Besuch. Am Montag geht es dann mit dem neu gekauften Wohnmobil ohne Zeitlimit quer durch Europa. Das nenne ich mal ein Leben!
John ist unser Tourguide. Wir gehen in das Obergeschoss, wo die Brauanlage steht. John erklärt auf sehr anschauliche Art und Weise den Teilnehmer, welche Zutaten im Bier enthalten sind, was es mit dem Reinheitsgebot in Deutschland auf sich hat, welche Biersorten und Gährverfahren es gibt und wie der Brauprozess abläuft; für mich alles nichts neues, aber es macht Spaß, John zuzuhören.
Die Brauerei wächst ständig, was ich gerne glaube. Sie haben eine große Palette an sehr schön interpretierten Bieren im Programm und der Biergarten ist gerammelt voll. Es gibt übrigens nur Bier, aber kein Essen.
Die Führung dauert eineinhalb Stunden, während derer wir 5 verschieden Biere a 0,1 L probieren. John erklärt sehr schön, was es mit den einzelnen Bierstilen auf sich hat.
Wer sich für Bier oder Bierbrauen interessiert, dem kann ich einen Besuch in dieser freakigen Brauerei wärmsten empfehlen.
In der Nähe des Checkpoint Charlie ist das Trabi Museum gelegen. Im Trabi-Museum ist die Geschichte des Trabis auf humorvolle Art und Weise dokumentiert. Es stehen verschiedene Modelle, auch Umbauten, im Museum, und es wird genau erläutert, wie der Trabi erfunden wurde, was für eine Technik verwendet wurde und lustige Anekdoten um dieses komische Gefährt.
Schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite ist die TrabiWorld Berlin. Dort gibt es einen Shop mit allem was der Trabi-Fan haben möchte: T-Shirts, Schlüsselanhänger, Bücher und und und.... Hier kann man auch eineinhalbstündige geführte Touren, bei denen man selbst am Steuer sitzt, quer durch Berlin buchen. Meiner Frau und ich haben das vor einigen Jahren gemacht und es hat riesig Spaß gemacht.
Als ich Untern den Linden dahinspaziere, kommt gerade eine Gruppe vorbeigefahren. Das Kuriose ist, dass der Tourguide in einem kleinen Elektro-Van voranfährt.
Lindt oder Ritter Sport ist die Frage. Meine Antwort lautet Lindt und Ritter Sport. Ich mag beide.
In der Leipziger Straße, unweit von meinem Hotel, befindet sich die Ritter Sport Bunte Schokowelt Berlin . Dort gibt es neben den Schokoladen, die wir alle kennen noch andere Sorten, Formate, Schokoladenkreationen und andere Marken, die ebenfalls zu Ritter Sport gehören. Im Obergeschoss befindet sich ein Kaffee, in dem es auch verschiedenste Torten aus Ritter Sport-Schokolade gibt. Im Erdgeschoß gibt es einen Bereich, in dem man sich aus allen bei Ritter Sport verwendeten Zutaten selbst Schokoladen-Tafeln zusammenstellen kann. Ich habe mal zugeschaut und muss sagen, dass da die merkwürdigsten Kreationen entstanden sind, die die Mitarbeiter dann herstellen. Und die Menschen kaufen ein, als würde Ritter Sport morgen zumachen.
Wo früher einmal das Berliner Currywurst Museum war, befindet sich heute da Disgusting Food Museum. Hier wird alles an "Essen" gezeigt, dass in unserem Kulturkreis eigentlich fremd, ja eklig ist.
Am harmlosesten sind noch getrocknete Insekten. Bei eingelegten Mäusen, Schafsaugen oder gegrilltem Hund hört sich für mich der Spaß auf. In anderen Kulturen sind das aber gängige Lebensmittel. Naja, die Katze mag Mäuse, ich mag sie nicht.
Ehrlich gesagt, war mir das Currywurst Museum, in dem es nach dem Besuch tatsächlich eine Currywurst gab, lieber.
Kommen wir noch zum Thema Ausstellungen und Museen. Alle drei hier beschriebenen Museum sind übrigens Unter den Linden.
Da wäre als erstes Madame Tussauds. Tja, nicht nur in London gibt es dieses Wachsfigurenkabinett, sondern eben auch in Berlin. In Berlin stehen natürlich andere Wachsfiguren rum wie in London. Wir haben halt leider keinen James Bond in Deutschland. Aber Fußballer, Filmstars, Musiker und Politiker gibt's hier wie da zu bestaunen. Faszinierend ist es schon, wie ähnlich die Wachsfiguren ihren Originalen sind.
Auch einen Besuch wert ist das DDR Museum. Es behandelt das Leben und die Alltagskultur in der damaligen DDR. Es werden Exponate aus allen Lebensbereich, vom Trabi bis zum Dopingmittel für DDR-Athleten, gezeigt und auch beschrieben.
Es ist ja kaum zu glauben, aber das gibt es wirklich: Das Bud Spencer Museum. Die Familie von Carlo Pedersoli, so hieß Bud Spencer mit bürgerlichem Namen würdigt ihn in diesem Museum mit einer Ausstellung von persönlichen Dingen, Filmrequisiten, Autos, die er in den Filmen gefahren hat, Sättel, filmausschnitten und und und.... Sachen gibt's, das glaubt man ja nicht.
Heute Nachmittag steht noch ein Besuch bei der BRLO Brauerei an. Die Brauerei ist eine der angesagtesten Brauereien und hat sich innerhalb von knapp 10 Jahren einen Namen gemacht. Es gibt zwei Standorte, den im Gleisdreieck in der Schöneberger Straße und den größeren in Spandau.
Ich habe die Führung um 14:00 Uhr gebucht. Vom Hotel aus laufe ich in 20 Minuten gemütlich zur BRLO Brwhouse (so wird's geschrieben).
Ich bin viel zu früh dran. Im Biergarten, der wie ein kleiner Hopfengarten aussieht, ist schon ordentlich was los. Ich genehmige mir ein BRLO Naked, ein alkoholfreies Pale Ale, das mir sehr gut schmeckt.
Um kurz nach 14:00 Uhr frage ich nach, wo denn die Tour startet. Schnell stellt sich heraus, dass die Tour um 14:00 Uhr nicht stattfindet. Es ist einfach der Fehler passiert, dass ich nicht informiert wurde. Ich werde gefragt, ob ich um 16:00 Uhr an der Tour teilnehmen möchte, und ich will. Bis dahin gehen alle Biere auf's Haus. Nachdem ich von der Führung noch was mitbekommen will und auch wieder zu Fuß zum Hotel zurücklaufen möchte, belasse ich es bei zwei kleinen Berliner Weißen, einmal pur und einmal mit Erdbeere. 3,5% vol. Alkohol das geht. In der Zwischenzeit fachsimple ich mit verschiedenen Leuten aus der Brauerei über das Thema Bier in allen Facetten. Die Leute sind gut drauf und es macht mir Spaß, mich mit ihnen zu unterhalten.
Um 16:00 Uhr starten wir. Zuerst erzählt uns Celine ein bisschen was über den Werdegang der Brauerei, dann über die Zutaten zum Bierbrauen und zum Brauvorgang. Letzteres kenne ich ja schon. Dann besichtigen wir die Brauanlage, die übrigens von der BrauKon aus Seeon ist. Die wissen halt auch was Qualität ist.
Danach startet das Biertasting, dass bei BRLO eine Besonderheit bereithält. Es wird von einem Food Pairing begleitet. Das heißt, zu jedem der 5 0,1 L Biere gibt es eine passende Kleinigkeit zum Essen dazu. Celine erklärt zu jedem Bier, was das Charakteristische dafür ist. Das war eine kurzweilige Veranstaltung.
Einen Besuch hier im BRLO Brwhouse kann ich mit und ohne Führung empfehlen. Denn es gibt einen schönen Biergarten in relaxter Atmosphäre, ein schönes Gasthaus im Inneren und dazu noch richtig leckeres Essen.
Für morgen kann ich schon mal ankündigen, dass der Artikel für den Reiseblog mit Sicherheit relativ spät kommt. Aber besser spät, als nie!
Kommentar schreiben