Tageskilometer: 155,50 Km
Gesamtkilometer: 5.385,10 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 69 Km/Std.
Tageskilometer Schiff: 0,00 Km
Gesamtkilometer Schiff: 859,32 Km
Reisezeit: 5:41 Stunden
Gesamtreisezeit: 117:21 Stunden
Referenzartikel aus dem Jahr 2022:
Tag 27 (27.06.2022): Von Gävle nach Tärnsjö
Tag 28 (28.06.2022): Erholungstag in Tärnsjö
Tag 29 (29.06.2022): Erholungstag in Tärnsjö und Besuch bei den Elchen in Gårdsjö
In Gävle war ich gestern am Nachmittag im Trivs bei Essen und Genießen. Da war ich ja voriges Jahr schon. Das Trivs ist phänomenal! Nicht nur dass das Lokal auf Biere aus aller Welt spezialisiert ist, es gibt hervorragendes Essen, freundliches Personal, tolle Musik aus den 1960-er Jahren bis heute und gemütlich ist es obendrein auch noch.
Ich bestelle mir ein Guiness und zum Essen als Vorspeise Knoblauchbrot und als Hsauptgang Fish & Chips. Das war alles sowas von gut, dass ich nur schwärmen kann. Der kleine Bayer schaut sich so um und meint "Mei Liaba, de de Bierauswahl hom, ko si seng lassen! Und beim Essen ko ma a ned meckern. Da bleim mia no a bisserl". Da mag ich nicht nein sagen.
Abgestiegen bin ich wieder im 2Home Hotel. Das liegt zentral, das Personal ist überaus freundlich, das Zimmer soweit O. K., das Frühstück reichhaltig und das Motorrad kann gegen Gebühr in der Garage übernachten. Was will ich mehr?
Ich schlafe schlecht. Zum einen quält mich sein ein paar Tagen ein Karpaltunnelsyndrom, das Daumen, Zeige- und Mittelfinger in der Nacht pelzig werden lässt, zum anderen geht es die ganze Nacht ordentlich zu draußen auf den Straßen.
Nun, ich frühstücke noch gemütlich, dann mache ich mich bei angenehmen 13o C auf den Weg. Später sollten es noch 20o C werden. Ich komme dem Sommer langsam näher.
Aufühenden ellenlangen Landstraßen geht es hinaus aus Gävle. Wälder mit schönen blühenden Blumen und kleine malerische Weiler wechseln sich ab. Für's Auge gibt es immer was Schönes zu entdecken. Verkehr ist weiterhin Fehlanzeige. Die Schweden müssen die glücklichsten Autofahrer der Welt sein.
Bei Hedesunda biege ich auf die Bundesstraße 56 ab. Die bin ich voriges Jahr teilweise auch gefahren. Nun ist die Bundesstraße 56 ähnlich wie die E4 abwechselnd mit einer oder zwei Fahrspuren ausgestattet, aber es gibt keinen Verkehr.
Nach gut einer Stunde Fahrzeit erreiche ich No Name City, auf schwedisch Tärnsjö. Ich fahre zu der alten Eisenbahn, in der ich voriges Jahr übernachtet habe und stehe fassungslos davor.
Das Ding kommt mir heuer noch heruntergekommener vor als ich es in Erinnerung habe. Von den Dächern der Wagons ist der Lack abgeplatzt, die Dampflock ist rostig und ich schaue mit Grauen durch die Fenster in's Innere der Wagons, wo ich übernachtet habe.
Meine klare Empfehlung lautet: "Die alte Eisenbahn mag ja originel sein, aber zum Übernachten ist sie nicht geeignet.
Ich drehe noch eine kleine Schleife durch diesen furchtbaren Ort und dann fahre ich zu meinem nächsten Ziel, das viel erfreulicher ist. Ich besuche wieder den Elchpark von Gårdsjö. Dafür verlasse ich die Bundesstraße 56 und folge kleinen Nebenstraßen bis zum Elchpark. Das Ticket habe ich schon vorab im Internet gebucht.
Ich gehe zu Leffe, dem Besitzer des Elchparks, er erkennt mich und die Freude ist riesengroß. Er sieht, dass ich mit dem Motorrad unterwegs bin. Nachdem er selbst eine 1200er Triumph hat, will er sofort mein Motorrad sehen. Wir gehen auf den Parkplatz und er ist begeistert von meiner Maschinbe. Wir quatschen ausgiebig und er lädt mich zu einer Tasse Kaffee und einem Zimtzopf ein, weil er sich so freut, dass ich wieder da bin.
Nach der obligatorischen Einweisung, was man darf und was man nicht darf, zwickt Leffe jedes Ticket mit seinem Herz-Zwicker ab. Bei mir zwickt er wieder zwei Herzen raus, weil er sich soooooo freut, dass ich da bin. Dann geht's los. Dieses Mal sind viel mehr Leute da, als voriges Jahr. Wir fahren hinaus in das 300.000 m2 große Gehege. Die Elche kennen schon das vertraute Geräusch des Bulldogs. Da kommen sie auch schon von überall her. Scheu sind sie überhaupt nicht.
Als erstes kommt X-Ray, den Leffe vor einem Jahr auf der Landstraße gefunden hat. Da war er gerade mal ein paar Tage alt. Er durfte im Wohnzimmer übernachten und bekam mehrmals täglich seine Flasche und als Nachspeise eine Banane. Jetzt ist er ein Halbwüchsiger, bei dem man schon den Ansatz für seine Schaufeln sehen kann. Es ist warm, die Mücken kommen, und die Elche sondern wieder ihr Sekret ab, so dass sie geschützt sind und das Fell glänzt. Wenn man sie berührt hat man schmierige Hände.
Ein neues Findelkind gibt es auch wieder. Es ist die 4 wochen junge Ira-Anne. Leute haben Leffe verständigt, dass sie das Elch-Baby gefunden haben. Nachdem Leffe mit den Behgörden alles geklärt hatte, hat er Ira-Anne zu sich genommen. Die schläft jetzt auch im Wohnzimmer und bekommt ihre Flaschen und Bananen. Auf alle Fälle ist die kleine zum Knuddeln und das lässt sie sich auch gerne gefallen.
Leffe erklärt mir, dass der Bestand an Elchen in Schweden kontinuierlich zurückgeht und die Jagdlizenzen mehr und mehr eingeschränkt werden, damit sich der Bestand wieder erholen kann. Dasselbe hat mir Nils Ole in Norwegen erzählt.
Leffe beantwortet jede Frage der Gäste geduldig. Für mich nimmt er sich dann nochmal gesondert Zeit und meint, dass ich beim nächsten Mal unbedingt mit meiner Frau kommen muss. Das verspreche ich ihm. Er sagt, dass er sich manchmal zwicken muss, weil er nicht glauben kann, dass er in so einem Paradies leben darf. Ein Paradies ist das hier wirklich. Ich kann mich kaum losreißen, aber wir verabschieden uns herzlich und ich mache mich auf den Weg zum meinem heutigen Ziel.
Ich komme in Uppsala an. Da war ich voriges Jahr nicht, aber ich dachte mir, das ist bestimmt einer schöne Stadt, zu der du mal einen Abstecher hinmachen kannst. Nachdem ich eingecheckt und das Motorrad in der Garage geparkt habe, dusche ich mich, um dann in die Stadt aufzubrechen. Uppsala ist auf den ersten Blick eine elegante, ja altehrwürdige Stadt. Uppsala kann man nicht in einem Tag erkunden. Es gibt viel zu sehen. Da sollte man sich eigentlich ein paar Tage Zeit nehmen.
Uppsala ist Universitätsstadt. Den fröhlichen Hit "Ein Student aus Uppsala" von Kristie Sparboe aus dem Jahr 1969 werden wohl viele kennen. Übrigens ist in Uppsala der älteste Schwimmverein der Welt beheimatet.
Als erstes komme ich am Kaufhaus Åhlens in der Fußgängerzone vorbei. Das sieht schon sehr modern aus.
Auf meinem weiteren Weg sehe ich aus der Ferne schon Gunilla Bell. Die Glocke schlug mehr als 100 Jahre im Turm des Schlosses, bis sie in einem Holzgestell ihren Platz fand. Den Namen hat sie, weil sie 1588 im Auftrag von Gunilla Belker, der Frau von König Johann III., gegossen wurde. Von oben hat man einen schönen Blick über die Stadt.
Dann komme ich an der gotischen Domkirche St. Erik vorbei. Bilder vom Inneren gibt's leider nicht, weil gerade gehochzeitet wird.
Ich gehe zum Schloss von Uppsala hinauf, das eigentlich gar nicht wie ein Schloss ausschaut. Der Bau wurde 1547 von Gustav Vasa, dem Erfinder der Knäckebrots, begonnen. Nein, er war natürlich nicht der Erfinder des Knäckebrots, sondern König von Schweden.
Gegenüber dem Schloss ist das große Gelände der 14 77 gegründeten Universität von Uppsala. Sie gehört zu den Elite-Universitäten der nordischen Länder und nimmt regerlmäßig Spitzenplätze ein.
Jetzt werde ich mich dann noch etwas in's Getümmel von Uppsala werfen und was essen. Schließlich gab es seit dem Frühstück nichts mehr.
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Jeannine Bachmann (Montag, 19 Juni 2023 23:25)
Sehr geehrter Herr Bär,
Herzlichen Dank für diese schöne Idee! Habe Ihre Frau kennen gelernt, auf dem Arzt Patiententag in der Chirurgie!
Viel Erfolg bei Ihrer Tour und Ihren nächsten Ideen!
Wolfi (Dienstag, 20 Juni 2023 06:55)
Guten Tag Frau Dr. Bachmann,
meine Frau hat mir von ihrem Treffen mit Ihnen erzählt. Es freut mich sehr, dass Ihnen mein Projekt gefällt. Es ist wichtig und faszinierend zugleich, dass durch die Stiftung Chirurgie TU München so viele Dinge verbessert und in der Forschung erreicht werden können.
Es würde mich freuen, wenn wir uns bei einem der nächsten Events der Stifutng sehen würden.
Herzliche Grüße