
Tageskilometer: 246,52 Km
Gesamtkilometer: 3.092,20 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 57,50 Km/Std.
Reisezeit: 5:09 Stunden
Reisezeit: 64:54 Stunden
Referenzartikel aus dem Jahr 2022:
Tag 100 (08.09.2022): Von Mérida nach Medina de las Torres
Tag 101 (09.09.2022): Von Medina de las Torres nach El Garobbo
Tag 102 (10.09.2022): Von El Garobbo nach Sevilla
Den gestrigen Abend beschließe ich bei meinen Freunden von La Mafia. Ich bestelle mir Sparerips mit überbackenen Auberginen und getrüffeltem Kartoffelbrei. Als Nachtisch gönne ich mir eine Kokos-Panna Cotta. Wie nicht anders zu erwarten, war alles wieder perfekt.
Bevor ich auf's Zimmer gehe, bitte ich an der Rezeption noch darum, dass mein Auto morgen um 8 Uhr bereitsteht.
Das Auto steht bereits um 7:30 Uhr vor dem Hotel. Ich checke aus und darf mich im Frühstücksraum wieder kostenlos am Kaffee bedienen. Wer so wie ich wenig Sport treibt, der kriegt auch nicht zu viel zum Essen. Das Frühstück fällt aus. Später gibt es während der Fahrt einen Eiweißriegel.
Der Berufsverkehr in Mérida ist rege, aber schnell bin ich wieder auf der N-630, der Bundesstraße, die immer südwärts führt. Das Wetter sieht nach Regen aus. Nachdem auf der N-630 auch der Jakobsweg von Sevilla nach Norden zum Camino Frances führt, sehe ich wieder einige Pilger. Die Rucksäcke sind schon in Regenhüllen gepackt und der eine oder andere hat schon einen Regenponcho an. Also ehrlich gesagt, einen Jakobsweg stundenlang auf der Bundesstraße - auch wenn diese wenig befahren ist - zu laufen, wäre nicht meins. Romantik kann man sich auf dem Weg nach Santiago de Compostela abschminken. Der Weg ist einfach Maloche. Da war mir meine Fahrradtour tausendmal lieber.
Nach Mérida wird das Land weit. Wo ich hinschaue sehe ich Wein und Oliven auf der typisch roten Erde. Es fängt zu nieseln an. Warm ist es auch nicht mit 12o C. Ich fahre so dahin und bin froh, dass ich einen spanischen Radiosender namens Rock FM gefunden habe. Ab und zu quatscht der Mann im Navi noch dazwischen. Sonst ist eigentlich nichts los.

Ich denke mir "Ruf' doch den Peter an!" und ich sage "Hey BMW - Rufe Peter an!" Und der freundliche Mann im Auto sagt "Peter wird auf seiner Mobilfunknummer angerufen.". Und schon habe ich meinen Freund Peter am Telefon. Wir ratschen wieder über alles mögliche und die Zeit vergeht dadurch natürlich schneller.
Bis ich schau, komme ich an meinem ersten Zwischenstopp Media de las Torres an. Zuerst schaue ich ganz verdutzt, denn ich finde meine damalige Unterkunft das "La Posada" nicht. Wo ist denn das himmelblau getünchte Haus hingekommen. Ich schaue nach, welche Hausnummer das kleine Häuschen haben muss. Es ist die 30. Ich gehe zu Nummer 30 und siehe da. Das Häuschen ist nicht mehr himmelblau, sondern sandfarben gestrichen. Tja, ich fand das himmelblau irgendwie schöner.
Das kleine Häuschen ist innen viel größer als es von außen ausschaut. Da war im Hausflur sogar Platz für das gesamte Gespann. Es war heiß im Ort und es wurde Gottesdienst abgehalten und ein Fest zu Ehren von Nostra Señora de la Coronada abgehalten.
Am nächsten Tag bin ich wieder sehr früh losgefahren.
Ich halte mich nicht lange auf. In dem Nest ist ja sonst nichts. Es geht über eine kleine Landstraße wieder auf die N-630 zurück. Es ist einsam. Alles ist grün und in der Landschaft stehen teilweise Solaranlagen von enormen Ausmaß. Naja, Sonne hat man ja hier genug, aber nicht heute. Denn es fängt richtig an zu schütten. Irgendwie ist es heute während der gesamten Fahrt ein Wechselspiel zwischen trocken, leichter Nieselregen und heftiger Regenschauer. Schön ist ganz was anderes.
Ich fahre den langen Anstieg der N-630 nach El Garrobo hoch. Das klingt doch schon schwer nach Western. Oben angekommen steht das Hotel OYO Venta del Alto Hotel las Cumbres. Da gab es ein gutes Mittagessen und am Abend eine Platte mit Iberico-Spezialitäten. Am nächsten Morgen war es noch dunkel, als ich aufgebrochen bin. Aus der Ferne sah ich schon die Lichter von Sevilla, durch das ich wenig später an der Kathedrale, der Plaza und dem Stadion von Betis gefahren bin.

Obwohl der Endpunkt meiner heutigen Fahrt Sevilla ist, fahre ich dort nicht gleich hin. Ich mache einen Umweg über Sanlúcar la Mayor. Dort gibt es nichts zum Anschauen, aber ich habe herausgefunden, dass es dort eine Premium-Autowaschanlage gibt und die brauche ich nach meinem Ritt durch das Gelände auf meinem Weg nach Burgos.
Das Auto ist zwar soweit wieder sauber, aber nach über 3.000 Kilometern und der Fahrt auf dem Feldweg vorigen Samstag, möchte ich dass das Auto rundherum wieder super-sauber ist. Rundherum heißt für mich komplett rundherum - inklusive Unterboden. Und das gibt es hier.
Für 9 Euro wähle ich das Platin-Paket. Dieses beinhaltet Einweichen, Schaumwäsche Nr. 1, Schaumwäsche Nr. 2, Unterbodenwäsche Nr. 1, Unterbodenwäsche Nr. 2 und 2 mal Trocknen. Besser geht es wirklich nicht. Die gesamte vollautomatische Waschaktion hat 12 Minuten gedauert. Danach war das Auto tip-top. Ich bin froh, dass jetzt wieder alles in bester Ordnung ist.
Von Sanlúcar la Mayor nach Sevilla sind es nur 27 Kilometer, aber das Navi sagt, dass es 47 Minuten dauern wird. Das ist kein Wunder, weil es jede Menge Zone 30 und Kreisverkehre gibt. Der Weg in Sevilla zum Hotel ist auch noch eine ordentliche Zick-Zack-Fahrt.
So, und jetzt gibt es erst mal eine Trainingseinheit mit meinem Bullworker X5. Denn wer rastet, der rostet. Und das will ich ja nicht.
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