Tag 12 (27.04.2025): Von Burgos über Palencia und Tordesillas nach Salamanca

Tageskilometer: 274,48 Km

Gesamtkilometer: 2.552,72 Km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 71,00 Km/Std.

Reisezeit: 4:44 Stunden

Gesamtreisezeit: 54:26 Stunden

 

 

 

 

 

Referenzartikel aus dem Jahr 2022:

Tag 90 (29.08.2022): Von Burgos nach Palencia

Tag 91 (30.08.2022): Erholungstag und Sighseeing in Palencia

Tag 92 (31.08.2022): Erholungstag , Sighseeing und Wartung in Palencia

Tag 93 (01.09.2022): Von Palencia nach Tordesillas

Tag 94 (02.09.2022): Von Tordesillas nach Salamanca

 

Den gestrigen Tag lasse ich in der Casa Pancho ausklingen. Das ist die Tapas-Bar, in der man in Burgos gewesen sein muss! Das sage zumindest ich. Dort arbeiten immer noch die älteren Herrn von vor drei Jahren und haben mächtig Spaß. Sie kommunizieren in Spanisch mit jedem Gast, dem sie die Gelegenheit dazu geben und machen ihre Späße, die man auch ohne Spanischkenntnisse versteht. Ich find's einfach nur amüsant. Neben mich gesellt sich ein jüngeres spanisches Paar mit ihrem vielleicht einjährigen Sohn, der bei Mama auf dem Schoß sitzt. Sie sprechen beide sehr gut Englisch und so haben wir eine kurzweilige Unterhaltung, während es mega-leckere Tapas und ein Glas Rotwein gibt. Das Pärchen erzählt mir, dass sie ursprünglich aus Burgos kommen, aber jetzt des Jobs wegen in Madrid wohnen. Burgos sei aber viel schöner. Sie fragen mich, warum ich hier bin und ich erzähle von meiner Fahrradtour. Der Mann unternimmt mit Freunden auch ausgedehnte Fahrradtouren, zum Beispiel rund um die iberische Halbinsel. So haben wir genug Gesprächsstoff. Sie meinen Burgos, Salamanca, Merida und Sevilla seien allesamt schöner wie Madrid. Ich war noch nie in Madrid. Zumindest den weißen Fußballclub mag ich auch nicht. Der Abend hat mir nach dem Stress sehr gut getan und ich gehe zurück ins Hotel.

 

Nach dem gestrigen Stresstag war klar, dass ich schlecht schlafen würde und so stehe recht früh auf. Das Frühstück für 25(!) Euro im Hotel spare ich mir. So gut und reichhaltig kann das gar nicht sein, dass ich das will. 25 Euro mit Trinkgeld habe ich gestern Abend für unzählige Tapas und ein Glas Rotwein gezahlt. Es gibt einen Eiweißriegel während der Fahrt, zumindest vorerst.

 

Den Tag verbringe ich größtenteils auf meiner damaligen Fahrradstrecke und ist somit Garant, dass es der Tag der schönen Bilder wird.

 

Ich fahre aus Burgos raus, nachdem ich die extrem enge Tiefgarage mit Hin- und Herrangieren erledigt habe. Es ist den ganzen Tag so gut wie nichts los auf den Straßen. Das mag wohl am Sonntag liegen, aber Spanien ist halt auch wesentlich weniger dicht besiedelt wie Deutschland. Mein Weg führt mich hinaus auf die N-120, die ich seinerseits auch tagelang gefahren bin. Teilweise läuft die Autobahn daneben und ich frage mich, für was die gut sein soll.

 

Als ich aus der Stadt draußen bin, meldet sich das Auto mit einem Bimmelton. Es sagt mir, dass es 3o C haben soll. Das kann ich nicht glauben. Es ist wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein. So öffne ich kurz das Fenster, um die Hand rauszuhalten. Und was soll ich sagen? Es ist sehr frisch draußen.

 

 

Nach einer halben Stunde Fahrt, kommt mir eine Tankstelle gerade recht. Ich tanke Diesel für 1,43 Euro, was für spanische Verhältnisse schon ziemlich teuer ist; wahrscheinlich, weil Wochenende ist.

Ich fahre auf altbekannten einsamen Straßen dahin. Da bimmelt das Telefon im Auto, besser gesagt das Auto bimmelt, weil das Smartphone natürlich mit der Freisprecheinrichtung gekoppelt ist. Meine Frau ist dran und erkundigt sich, wie es mir geht. Wir ratschen eine ganze Weile.

 

Danach konzentriere ich mich wieder auf die Strecke und die Umgebung in Richtung Palencia. Ich erinnere mich noch sehr gut, dass ich 2022 bei wunderbarem Wetter in Burgos losgefahren bin und kurz vor Palencia die Hölle in Form eines Gewitters über mich hereinbrach. Es gab keine Möglichkeit zum Unterstellen und die Sichtweise war so gut wie null.

 

Das Gespann wurde damals mit dem Autolift in die Tiefgarage gefahren, wo es dann zwei Tage stand, während ich mir die Stadt ansah und die eine oder andere Kuriosität entdeckte.

 

Ich halte mich nicht großartig auf, sondern fahre weiter.

 

Übrigens wollte ich die ganzen Tage schon erzählen, dass mehr und mehr Rennradfahrer, alleine oder in Gruppen, unterwegs sind. Heute am Sonntag sind es besonders viele. Spanien ist eben auch eine Fahrradnation.

Am Vormittag komme ich nach Tordesillas und denke mir "Ein kleines Frühstück wäre nicht schlecht!". Ich gehe in die kleine Bar, die am Anfang der Straße zur Innenstadt steht. Dort bestelle ich mir einen Milchkaffee und ein Hefegebäck, eine einfache Schnecke mit Puderzucker d'rauf. Die Dame hinter der Theke stellt mir die Schnecke hin und dazu ein Glas frisch gepressten Orangensaft. Ich schau sie an und sie gibt mir zu verstehen, dass das zum Gebäck dazugehöre. Den Orangensaft zische ich gleich weg und er ist sehr gut. Dann bekomme ich noch meinen Milchkaffee und zahle. Und das Ganze kostet keine 6 Euro, oder 5 Euro, sondern 3(!) Euro. Ein Milchkaffe, ein Glas frisch gepresster Orangensaft und eine Hefeschnecke kosten 3 Euro. Also, wenn ich in Rente bin, ziehe ich hier her. Da kann man sich das Leben noch leisten.

 

Es geht weiter zu meinem heutigen Etappenziel und muss leider einen kleinen Umweg fahren. Die E-80 ist gesperrt und so kann ich leider nicht über Valladolid fahren. Das hätte ich gerne für ein paar Fotos getan, weil ich Valladolid als Stadt mit sehr vielen modernen Bauten in Erinnerung habe. Ich komme aber trotzdem bald wieder auf meine Fahrradstrecke und werde mit wunderschönen Landschaften entlohnt. Kurz vor Salamanca sehe ich die schneebedeckten Berge der Parque Regional de la Sierra de Gredos - wunderschön. Ich lasse die Bilder einfach für sich sprechen.


Nach einer kurzweiligen Fahrt komme ich in Salamanca an. Mein Zimmer ist noch nicht bezugsfertig und so mache ich mich auf den Weg in die Innenstadt, nachdem ich das Auto in einer endlich vernünftig befahrbaren Tiefgarage des Hotels abstellen konnte. Ich hätte eine Jacke mitnehmen sollen. Trotz strahlend blauem Himmel und Sonnenschein ist es frisch. Ich komme an der Plaza Mayor an, auf der damals für das Stadtfest mit Gesang und Tanz geprobt wurde. Ich schlendere durch die Fußgängerzone, in der sich viele Menschen tummeln. Dabei komme ich an meinem damaligen Hotel, dem Hotel Rua, vorbei. Das hat auf meiner Tour die traurige Ausnahme gebildet, in dem mir 10 Euro für das Parken meines Gespanns in der circa 100 Meter entfernten Tiefgarage abgenommen wurden. Den Abschluss meiner kurzen Tour bildet der mächtige Dom von Salamanca.

 

Auf dem Rückweg kehre ich in einer kleinen Bar ein, um einen Happen zu essen.


Mein Hotel ist heute das Grand Hotel Corona Sol. Das ist ein riesiges Gebäude, das 10 Minuten fußläufig von der Innenstadt entfernt ist. Ich werde freundlich empfangen und die Lobby, würde ich sagen, ist repräsentativ. Das ist Zimmer ist großzügig, modern und komfortabel. Und das beste ist, das es das wirklich zu einem Schnäppchenpreis gibt. Da habe ich schon in wesentlich weniger schönen Unterkünften viel mehr bezahlt. Es gibt ein wohl sehr gutes Restaurant, das ich vielleicht heute Abend mal ausprobiere. Das Menü klingt verlockend.


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